Telekommunikation 16.11.2023, 09:51 Uhr

Neuer Telekomverband kritisiert Glasfaserausbau der Swisscom

Der neu gegründete Telekomverband Netzallianz kritisiert die Glasfaserausbaupläne der Swisscom.
Vor 50 Jahren wurde die Glasfaser entdeckt
(Quelle: Shutterstock/bluebay)
Der grösste Telekomkonzern sei ein Verhinderer: Lokale Initiativen würden durch die Marktdominanz des "blauen Riesen" ausgebremst und weniger attraktive Gemeinden im ländlichen Raum gar nicht mit Glasfaser erschlossen.
"Völlig unverständlich ist insbesondere, dass die Swisscom Glasfaser-Parallelnetze realisiert, anstatt ein bereits bestehendes Glasfasernetz eines lokalen Netzbetreibers zu nutzen", schrieb der Verband am Mittwoch in einem Communiqué. Während viele Gemeinden noch auf ein Glasfasernetz warten würden, würden in mehreren Gemeinden "volkswirtschaftlich schädliche und ökologisch unsinnige Parallelnetze" gebaut.

Lokale Eigeninitiativen würden durch unfaire Bedingungen für eine Kooperation ausgebremst und damit verhindert, hiess es weiter. Der neue Verband fordert eine Reihe von Massnahmen. So soll der Bau eines Parallelnetzes verboten werden, wenn das Glasfasernetz eines lokalen oder überregionalen Netzbetreibers mitgenutzt werden können. Zudem sollen die Netzzugangspreise für Glasfasern, wenn nötig, reguliert werden. Und der Bundesrat solle die strategischen Ziele für die Swisscom im Sinne eines Servicepublic verbessern.

Die Swisscom will bis Ende 2025 die Glasfaserabdeckung auf rund 55 Prozent der Wohnungen und Geschäfte erhöhen, bis 2030 auf 70 bis 80 Prozent. Per Ende September 2023 waren 2,47 Millionen Wohnungen und Geschäfte mit Glasfasern erschlossen. Das war eine Abdeckung von 45 Prozent.


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