So wechseln Sie den Webhosting-Provider

Meinung: Provider ohne Seele

Daniel Bader: Stv. Chefredaktor PCtipp
Quelle: PCtipp
Ok, verstanden: Swisscom zieht die Reisleine und kappt tatsächlich den eigenen Webhosting-Service. Eine Dienstleistung, die jahrelang, Pardon, jahrzehntelang hoch profitabel war: Sie hat dem Telko-Riesen nicht nur gutes Geld eingebracht und die Kundenanzahl vergrössert. Vielmehr stand der Service auch für etwas anderes, vielleicht noch wichtigeres: Kundenbindung!

«Zählt heute nichts mehr, geht es nur noch einzig ums Geld?»


Das alles wird jetzt, so scheint es zumindest, aufgegeben. Sind denn 20'000 Kunden nicht genug? Aus dem Swisscom-Headquarter heisst es dazu: «Man spürt beim Webhosting die Konkurrenz, die meist günstigere Angebote bietet.» Damit ist der Geschäftszweig als unrentabel eingestuft, nicht mehr lukrativ. Quasi ein altes Eisen.

Demgegenüber, und das muss man sich schon einmal auf der Zunge zergehen lassen, hat Swisscom rund 6 Millionen zahlende Mobilfunkkunden und zusätzliche 2 Millionen Internetanschlüsse. Und hier wird mit dem Kunden richtig gut Geld verdient. Die Frage muss gestattet sein: Warum lassen sich damit keine cleveren Strategien, übergreifende Dienstleistungen entwerfen oder auch Rahmenbedingungen entwickeln, um Webhosting-Kunden eben nicht auf diese Weise zu verprellen?

«Sag leise servus!»


Teure Töchter:
Damit noch nicht genug! Jetzt wird zum Schluss nochmal Geld abgeschröpft. Man bietet mit dem Kündigungsschreiben an, die Webservices an seine Töchterfirmen auslagern. Allerdings kostet das, je nach Wahl, knapp 10 Franken an Umzugsgebühren. Macht man sich damit einen Gefallen? Ich glaube eher nicht. Was unterm Strich übrigbleiben dürfte, ist Traurigkeit gepaart mit einer guten Portion Wut im Bauch.

Natürlich schläft die Konkurrenz nicht. Und die ist zugegebenermassen gross. Computerworld hat sich drei bewährte Provider herausgepickt. iWay, Hostpoint oder auch Hosttech (siehe nächste drei Seiten) bieten den verprellten Swisscom-Kunden ihre Webhosting-Service an - sogar mit Rabatt und Hilfestellungen beim Zügeln. Wen wunderts: Für die Webhoster ist das Swisscom-Desaster so etwas wie ein Elfmeter ohne Torhüter.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: So funktioniert der Webhosting-Wechsel zu Hostpoint


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