07.05.2013, 17:20 Uhr

Energiestrategie 2050 auf IKT angewiesen

IKT kann einen Schlüsselbeitrag zur «Energiestrategie 2050» des Bundes leisten, sagt asut. Und nennt Beispiele, welche diese Aussage unterstützen.
Kernkraftwerke wie dasjenige von Gösgen sollen durch erneuerbare Energieträger abgelöst werden. Einen wichtigen Teil dazu muss die IKT beitragen, sagt asut
«Ohne ICT gibt es keine Energiewende», schreibt asut, der Schweizerische Verband der Telekommunikation, in einem Vorstoss zur Energiestrategie 2050. Diese hat zum Ziel, die Kernenergie abzuschaffen und gleichzeitig den Energie- und Stromverbrauch pro Person zu senken, indem vermehrt auf erneuerbare Energien gesetzt wird. Um diese Ziele zu erreichen, wird die Informations- und Kommunikationstechnologie eine tragende Rolle einnehmen müssen oder einnehmen dürfen, je nach Sichtweise. So sagt die Smart-2020-Studie der Climate Group und der GeSI (Global eSustainability Initiative), dass durch klugen Einsatz von ICT weltweit sieben Mal mehr Tonnen CO2 gespart werden kann, als der ICT-Sektor selber verursacht. Energien gesetzt wird.     Dies benötige laut asut allerdings Wettbewerb, Innovation und Investitionssicherheit. Für den Verband ist darum ein angemessenes regulatorisches Umfeld und Offenheit gegenüber technologischen Entwicklungen eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg der Energiestrategie 2050. Er hat Bereiche definiert, in welchen seiner Meinung nach vermehrt politischer Handlungsbedarf besteht:

Energie

Erneuerbare Energieträger sorgen dafür, dass das Stromnetz einer höheren Volatilität ausgesetzt sein wird. Die dadurch anfallende stochastische Energie bedarf einer intelligenten Steuerung, um wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden zu können. Weil aber die Energieversorgungsunternehmen (EVU) der Schweiz heute zurückhaltend in zukunftsgerichtete Energieinfrastrukturen investieren,  braucht es klare Rahmenbedingungen bezüglich der Anrechenbarkeit von Investitionen, sagt asut. Dazu sei auch eine stärkere Deregulierung des Netzzuganges für neue Player und die gezielte, punktuelle Förderung von Leuchtturmprojekten nötig.  Zudem sollen Standards respektive eine offene Plattform entwickelt werden, auf welchen die 800 EVU ihre individuellen Lösungen aufbauen können. Jemand der in diesen Bereich arbeitet, sei der Verein Smart Grid Schweiz. Er sei deshalb zu unterstützen.  

Wärme/Energie-Effizienz

Die intelligente Vernetzung von Energie-Verbrauchern innerhalb von Gebäuden ist zentral für eine Steigerung der Energieeffizienz. Solche Verbraucher wie Heizungen, Beleuchtungen und energieintensive Geräte können fast durchwegs mit ICT gesteuert und geregelt werden. Deswegen soll der Bund vermehrt Fördergelder für Forschung und Entwicklung im Umfeld von Smart Home und Smart Building bereitstellen und so die Innovation beschleunigen.

Mobilität

Neue Arbeitsmodelle (Mobile Working) oder virtuelle Meetings anstelle von Geschäftsreisen können helfen, Ressourcen besser einzusetzen und damit CO2-Emmissionen zu reduzieren. Darum fordert asut, dass neue Arbeitsmodelle gefördert werden, beispielsweise durch steuerliche Anreize. Dazu sollen Verwaltung und bundesnahe Betriebe mit gutem Beispiel voran gehen und beispielsweise Home-Office häufiger anbieten. Für Unternehmen verlangt asut, dass sie sich ihre CO2-Einsparungen, die neue Arbeitsmodelle anbieten, anrechnen lassen können. Asut hat ihre Stellungnahme im Rahmen einer Vernehmlassung zum ersten Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 eingereicht, sagt Matthieu Buchs, Mediensprecher des Bundesamt für Energie (BFE). Auf einzelne Stellungnahmen gehe das BFE nicht ein, sie werde aber wie alle anderen momentan ausgewertet und die Vorlage zur Energiestrategie entsprechend bereinigt. Voraussichtlich im September wird der Bundesrat die Botschaft ans Parlament verabschieden.



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