Demoscope-Umfrage 25.11.2020, 09:30 Uhr

Hälfte der Schweizer Konsumenten will Black Friday abschaffen

Die Schnäppchenjagd rund um den Black Friday ist vielen Schweizer Konsumenten ein Dorn im Auge. Gemäss einer Befragung ist fast die Hälfte der Befragten für die Abschaffung solcher Konsumevents.
Den Rabatt-Rummel am Black Friday gutieren die meisten Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten nicht
(Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)
Rund um den Freitag 27. November werben Detailhändler auch im Jahr der Corona-Pandemie wieder mit Rabatten um die Käufergunst. Die Hälfte der potenziellen Kundschaft gehen die Konsumevents aber zu weit. Themen wie Überkonsumation, Klimaerwärmung und die Corona-Pandemie seien Gründe dafür, den Black Friday abzuschaffen, lautet der Befund einer am Dienstag publizierten Befragung des Umfrageinstituts Demoscope im Auftrag von blackfridaydeals.ch. 
Die Grundstimmung gegenüber dem Black Friday sei dabei in der Deutschschweiz deutlich negativer als in der Westschweiz. Im deutschsprachigen Teil des Landes seien 51 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Black Friday abgeschafft werden sollte. In der Westschweiz sind es den Angaben nach nur 44 Prozent der befragten Personen. 

Einkommen und Alter spielen auch eine Rolle 

Unterschiede gebe es auch in Bezug auf des Einkommen, wenn es um die Einstellung gegenüber solchen Rabattschlachten geht: Je tiefer das Haushaltseinkommen, desto beliebter ist der Black Friday. Bei einem Haushaltseinkommen bis 4999 Franken würden nur 44 Prozent den Black Friday abschaffen wollen. Bei den hohen Haushaltseinkommen ab 9000 Franken seien es mit 54 Prozent mehr als die Hälfte. 
Auch das Alter spiele eine Rolle: So würden zwei Drittel aller 55- bis 74-jährigen der Befragten den Black Friday abschaffen. Bei den jungen Personen zwischen 15-34 Jahren sei es hingegen nur ein Drittel.

Widersprüchliches Verhalten 

Generell trage aber auch die allgemein pessimistische Konsumentenstimmung derzeit zu den Vorbehalten gegenüber dem Black Friday bei. Gesellschaftlich wichtige Themen wie die Überkonsumation, Klimaerwärmung und die Corona-Pandemie seien Gründe, welche die Schnäppchenjagd in den Hintergrund rücken würden, meint Julian Zrotz, Retail-Experte bei blackfridaydeals.ch. 
Trotzdem: Obwohl sich bereits in den letzten Jahren gezeigt habe, dass längst nicht alle Schweizer den Black Friday für eine gute Sache hielten, sei an diesem Tag so viel eingekauft worden wie an keinem anderen Datum im Jahr. 
Und tatsächlich war die Stimmung gegenüber den konsumfreudigsten Tagen auch schon schlechter. Laut der Mitteilung hatten in der letztjährigen Umfrage knapp zwei Drittel der befragten Personen angegeben, den Import der Shopping-Events Black Friday und Cyber Monday aus den USA für eine negative Entwicklung zu halten.


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