Das Rauschen des agilen Windes

Agilität wächst über Grenzen der IT hinaus

Dies ist nicht erstaunlich, da in vielen Unternehmen, die Software entwickeln, in den letzten 30 Jahren agile Methoden eingesetzt worden sind und die entsprechende Denkweise gefördert wurde.
Für geeignete Vorhaben liegen die Vorteile auf der Hand – der Fokus liegt auf möglichst früher und insgesamt maximaler Nutzenstiftung, wobei im Projektverlauf gewonnene Erkenntnisse und erkannte Chancen gezielt genutzt werden. Von derartigen Erfolgen angetrieben, wächst die Neugier und der Druck, diesen Erfolg auch auf andere Unternehmensbereiche auszuweiten.

Kein Widerstand, aber unterschiedliche Ideen

Diesen Weg hat auch bbv Software Services eingeschlagen, wo die Agilität von Software-Entwicklungsteams in das Selbstverständnis des Unternehmens übergegangen ist. Die Herausforderungen bei dieser Transformation waren nicht unbeträchtlich, die gemachten Erfahrungen kommen dem einen oder anderen Leser vielleicht bekannt vor:
«Eichen», die sich mit grosser Kraft grundsätzlich dem agilen Wandel widersetzten, gab es kaum; verschiedene Ansichten, wie die Organisation agiler zu gestalten sei, hingegen viele. Es kristallisierten sich bald zwei Lager heraus, einerseits mit einem Ruf nach «Basisdemokratie», mit Anleihen aus der Holokratie, andererseits mit Lebenserfahrung, die einen solchen Enthusiasmus auf Ebene von Unternehmensführung als naiv abtaten.
«Mit Sicherheit wurde die Komplexität eines Dienstleistungsunternehmens mit Tätigkeiten sowohl im Kundenmarkt als auch im Expertenmarkt von manchen Verfechtern einer direkten Anwendung von Software-Agilität auf die gesamte Organisation unterschätzt», sagt Philipp Kronenberg, CEO der bbv-Gruppe, und fügt an: «Beinahe ebenso sicher wurde die Notwendigkeit von zusätzlicher fundamentaler Flexibilität im Unternehmen auf der anderen Seite unterschätzt – zumal der Geschäftsgang im Hier und Jetzt erfreulich war und inkrementelle Optimierungen an den bestehenden Prozessen doch ausreichend schienen.»

Alan Ettlin
Autor(in) Alan Ettlin


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