07.07.2008, 11:41 Uhr

Software trifft Business-Anforderungen nicht

Dass Anwender und Programmierer oft aneinander vorbei reden, ist bekannt. Jetzt zeigt eine Studie die Kommunikationsdefizite auf.
Und zwar hat die Fachhochschule Hannover unter der Leitung von Georg Disterer 663 Mitarbeiter aus IT- und aus Fachabteilungen in deutschen Unternehmen befragt. Dabei kam heraus, dass bei der Softwareentwicklung die Abstimmung zwischen der IT-Abteilung und den Mitarbeitern aus den Fachbereichen nicht stimmt. Demnach gibt es in fast der Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) Schwierigkeiten bei der Kommunikation über fachliche Anforderungen an die zu programmierenden Anwendungen.
Zudem fanden die Hannoveraner Forscher heraus, dass 22 Prozent der Unternehmen neue Anwendungen nie oder nur selten innerhalb der geplanten Zeit- und Budgetvorgaben realisieren.
Disterer ortet die Gründe für die daraus resultierende mangelnde Software-Qualität darin, dass die Unternehmen nicht ausreichend Einblick bekommen in laufende Entwicklungsprozesse. 49 Prozent sind nicht in der Lage, den Stand der Qualitätssicherung während der Entwicklung problemlos zu prüfen. Auch die Tests werden selten dokumentiert. Fast die Hälfte der befragten Firmen vermissen eine anständige Testdokumentation.
,,Für erfolgreiche Softwareprojekte ist eine engere Einbindung der Fachseite in den Entwicklungsprozess erforderlich. Dies gilt insbesondere auch für die Definition der Anforderungen zu Beginn des Prozesses", erklärt Disterer. ,,Dabei kommt es darauf an, dass die Anforderungen in einer für alle Beteiligten verständlichen Terminologie erfasst und anschliessend die Tests so dokumentiert werden, dass sie auch von Entscheidern verstanden und interpretiert werden können, die keinen technischen Hintergrund haben", fordert er.



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