LinkedIn Jobs im Trend 2023 19.01.2023, 06:00 Uhr

IT-Experten in der Schweiz können bei der Arbeitssuche wählerisch sein

LinkedIn hat untersucht, welche Berufe in der Schweiz in den letzten fünf Jahren das grösste Wachstum erlebten. Die Analyse zeigt, sieben der zehn gefragtesten Berufsbilder in der Schweiz kommen aus dem Bereich Informatik.
Sieben der zehn Jobs im Trend 2023 befinden sich im Bereich Informatik
(Quelle: Archiv NMGZ)
Wer über gute IT-Kenntnisse verfügt, der ist in der Schweiz zurzeit heissbegehrt und kann es sich leisten bei einem mediokren Angebot auch mal nein zu sagen. Bis die nächste Offerte reinflattert, wird es nicht lange dauern. Laut einer Auswertung von LinkedIn, Jobs im Trend 2023, die zum ersten Mal für die Schweiz durchgeführt wurde, dominieren IT-Jobs die Liste der Berufsbilder mit der höchsten Wachstumsrate in der Schweiz während der letzten fünf Jahre. Sie belegen gleich sieben der Top Ten Plätze im Ranking. Ganz oben auf dem Podest steht dabei der Dateningenieur. Site Reliability Engineer und Back-End-Entwickler vervollständigen das Top-Trio. Ob in der Finanzbranche, bei Professional Services oder in der Informations- und Medienindustrie, IT-Fachkräfte sind begehrter denn je.
Die LinkedIn Jobs im Trend 2023:
  1. Dateningenieur
  2. Site Reliability Engineer
  3. Back-End-Entwickler
  4. DevOps-Ingenieur
  5. Entwickler für maschinelles Lernen
  6. Manager Kundenzufriedenheit
  7. Solutions Engineer
  8. Cloud Engineer
  9. Manager Finanzdienstleistungen
  10. Engineering Manager

Schweizer Arbeitgeber schätzen praktische Erfahrung

Die Analyse zeigt gemäss LinkedIn, dass Schweizer Unternehmen vor allem auf der Suche nach Mitarbeitenden sind, die lösungsorientiert arbeiten und bereits praktische Kenntnisse in ihrem Berufsfeld mitbringen. Dieser Aspekt gewinnt bei Tech-Jobs, die etwa Programmiersprachen wie Python oder JavaScript erfordern, nochmals zusätzlich an Bedeutung. Doch auch Arbeitgeber, welche Ausschau nach einem Manager für Kundenzufriedenheit halten oder einen neuen Manager für Finanzdienstleistungen suchen, erwarten von Kandidaten laut LinkedIn bereits bestehende praktische Fähigkeiten und Berufserfahrung.
Wenn es um die Soft Skills geht, dann achten die Schweizer Unternehmen bei potenziellen Angestellten vor allem auf ein gutes Zeitmanagement und freuen sich über Organisationstalente. Beide Aspekte werden gemäss LinkedIn derart hoch gewichtet, weil Arbeitgeber sicher gehen wollen, dass sie auch mit ihren neuen Teammitgliedern in der Lage sein werden, ihre Projekte stets planmässig und effizient abzuschliessen.

Männer kriegen in der IT-Branche einfacher einen Job

Obwohl der Fachkräftemangel in der Schweiz regelmässig thematisiert wird, und eine stärkere Förderung und Einstellung von Frauen ein effektiver Weg wäre, das Problem zu entschärfen, zeigte sich zumindest im letzten Jahr bei den zehn Schweizer Jobs im Trend ein ganz anderes Bild. Beim Grossteil von ihnen wurden wesentlich weniger Frauen als Männer eingestellt.  Am deutlichsten war der Unterschied beim Site Reliability Manager. Nur bei sechs Prozent der Neueinstellungen handelte es sich hier um Frauen. Auch bei anderen IT-Jobs, wie etwa dem Engineering Manager, waren die Zahlen nicht viel besser. Barbara Wittmann, Country Manager bei LinkedIn DACH: «IT-Jobs boomen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass hauptsächlich Männer davon profitieren. Neueinstellungsquoten von über 80 oder gar 90 Prozent an männlichen Bewerbern sollten Unternehmen zu denken geben und sie motivieren, ein besseres Gleichgewicht in ihren IT-Teams und weibliche Vorbilder zu schaffen». Die Gründe für die hohe Diskrepanz, ob es sich um einen Mangel an Bewerberinnen handelt oder etwas anderes daran liegt, konnten der Analyse laut LinkedIn jedoch nicht entnommen werden.
Barbara Wittmann fordert Unternehmen auf, ein besseres Gleichgewicht in ihren IT-Teams zu schaffen
Quelle: LinkedIn

Die Schweiz ist besonders hungrig nach IT-Fachkräften

Der Fokus auf IT-Berufsbilder unter den «Jobs im Trend 2023» ist zwar international zu beobachten, in der Schweiz ist er jedoch nochmals wesentlich ausgeprägter. Laut LinkedIn finden sich in jedem untersuchten Land entsprechende Berufe in den Top 10. Doch nur in Argentinien sind sie entsprechend häufig zu finden, wie in der Schweizer Liste. In Nachbarländern wie Deutschland und Frankreich nehmen beispielsweise verstärkt kunden- und vertriebsnahe Berufe die vorderen Plätze der Liste ein. In Deutschland stieg ausserdem der Bedarf an Stellen im Bereich HR und Employer Branding stark an. Das liegt daran, dass der Fachkräftemangel deutsche Firmen dazu zwingt, sich stärker um die bestehenden und potenziellen Angestellten zu bemühen. Diese Entwicklung sollten auch die Schweizer Unternehmen genau im Auge behalten. Nur so können rechtzeitig Massnahmen ergriffen werden, um aus einer Position der Stärke in den Kampf um die besten Talente zu ziehen.



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