09.08.2005, 09:50 Uhr

Marconi im Übernahme-Poker

Schon seit längerem steht der Verkauf der britischen Telekomausrüsterin Marconi zur Debatte. Womöglich will sich eine chinesische Firma namens Huawei den angeschlagenen Konzern unter den Nagel reissen.
Marconi bestätigte am Montag in London entsprechende Verhandlungen. Die chinesische Telekomanbieterin Huawei Technologies wollte hingegen Gerüchte, der Konzern könnte der Käufer sein, nicht kommentieren. Huawei ist seit Jahresanfang Kooperationspartner von Marconi. Die Aktie reagierte auf die Neuigkeiten zeitweise mit einem Plus von mehr als 17 Prozent.
Das Marconi-Management hatte den Konzern im Mai zum Verkauf angeboten, nachdem ein lukrativer Vertrag mit der BT Group nicht gewonnen werden konnte. Marconi erklärte nun am Montag, es gebe Gespräche mit einem Kaufinteressenten, diese befänden sich aber noch in einem frühen Stadium und ein Abschluss sei keineswegs sicher. Am Wochenende hatten die britischen Zeitungen "Sunday Times" und "Sunday Telegraph" berichtet, Marconi verhandele mit Huawei. Laut Zeitungen könnte ein Gebot von umgerechnet bis zu 1,3 Milliarden erfolgen. Auch Branchenexperten halten ein Interesse von Huawei an Marconi für plausibel. Mit einer Übernahme würden die Chinesen auf einen Schlag ihr Standbein in Europa deutlich stärken.



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