14.10.2008, 12:34 Uhr

Finanzkrise weniger schlimm als Dot-Com-Debakel

Die derzeitige globale Finanzkrise wird sich laut Gartner auf die IT-Budgets im kommenden Jahr auswirken. Dem Marktforschungsunternehmen zufolge wird die Branche aber nicht so schwere Einschnitte erleiden, wie nach dem Platzen der Dot-Com-Blase im Jahr 2001.
Die derzeitigen Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten werden laut Gartner in den IT-Budgets des kommenden Jahres Spuren hinterlassen.
Für 2009 senkt Gartner die Wachstumsprognose für die weltweiten IT-Ausgaben von 5,8 Prozent auf 2,3 Prozent. Die Vereinigten Staaten und Westeuropa werden den Marktforschern zufolge am schlimmsten betroffen sein. Aber auch Entwicklungsmärkte werden nicht immun sein. "Europa wird 2009 ein negatives Wachstum erfahren", erklärt der Gartner-Mitarbeiter Peter Sondergaard. Die Märkte in den USA und Japan werden sich dem Experten zufolge flach entwickeln. Laut Sondergaard sei die IT-Industrie aber heutzutage besser darauf vorbereitet, auf aktuelle Wirtschaftsleiden zu antworten.
Nach der Rezession von 2001 seien die IT-Budgets von einem mittleren zweistelligen Wachstum auf einen niedrigen einstelligen Zuwachs zusammengekürzt worden. Heute sei die IT in alle Business-Aspekte eingebettet und nutze oft Mehrjahres-IT-Programme die ins Geschäft eingebettet sind. Diese seien kurzfristig schwerer zu beschneiden. Des Weiteren weist Gartner darauf hin, dass IT-Ausgabenkürzungen oder -aufstockungen der Wirtschaftsentwicklung mindestens ein halbes Jahr hinterherhinken.
Harald Schodl



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