Ricoh Schweiz 16.06.2021, 11:15 Uhr

«Im Digitalisierungs-Bereich sind bei uns die Auftragsbücher voll»

Das Pandemie-Jahr 2020 machte Ricoh zu schaffen – insbesondere im Kerngeschäft. Stark gewachsen sind dagegen die neuen Geschäftsfelder des Druckerspezialisten.
Der Schweiz-Chef Daniel Tschudi sprach am Presseanlass über die neuen Geschäftsfelder von Ricoh
(Quelle: Ricoh Schweiz)
Wie für viele Unternehmen auf der ganzen Welt, hat das Krisen-Jahr 2020 auch für den Druckerspezialisten Ricoh viele Veränderungen mit sich gebracht. Die Arbeitswelt wurde praktisch von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. «Wir haben ein sehr herausforderndes Jahr hinter uns», sagte der Schweiz-Chef Daniel Tschudi am Dienstag an einem Medienanlass in Wallisellen. Die Lockdowns trafen das Kerngeschäft von Ricoh mit der Home-Office-Pflicht hart. Tschudi sprach von «grossen Umsatzrückgängen» im Printing-Bereich. Denn es ist klar: Wenn die Büros praktisch leer sind, wird auch weniger gedruckt.
Beim gesamten Konzern gingen die Einnahmen im Geschäftsjahr 2020 gemäss den Ausführungen des Schweiz-Chefs um 16 Prozent zurück. So kam Ricoh global auf einen Umsatz von insgesamt 14,8 Milliarden Schweizer Franken. Leicht besser sieht es in Europa aus, wie Tschudi ergänzte. In diesem Markt lag der Umsatzrückgang bei 12 Prozent.

Neue Geschäftsfelder federn Auswirkungen ab

Während das Ricoh-Kernbusiness unter den Auswirkungen der Pandemie litt, konnte das Geschäft mit den Office Services die Auswirkungen der Pandemie zum Teil abfedern. In dieses Segment fallen IT-, Communication- und Enterprise-Content-Management-Services. Der Bereich wächst laut Tschudi kontinuierlich. Mittlerweile mache dieser weltweit bereits 32 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im Jahr 2019 lag der Anteil noch bei 28 Prozent.
Starkes Wachstum verzeichnet Ricoh mit den neuen Geschäftsfeldern auch hierzulande. Den vorgelegten Zahlen zufolge steigerte sich der Druckerspezialist beim Enterprise Content Management um 111 Prozent, bei den Communication Services waren es gar 178 Prozent. «Im Digitalisierungs-Bereich sind bei uns die Auftragsbücher voll», sagte Tschudi. Viele Unternehmen hätten festgestellt, dass sie bei der Transformation von gewissen Prozessen noch Lücken haben. «Wir hatten hier ein gutes Wachstum, das Ganze scheint sich noch zu beschleunigen.»

Jahr der Innovationen

2020 sei für Ricoh insgesamt – wie für alle anderen auch – geprägt gewesen von der aktuellen Covid-Situation, sagte Tschudi. «Es war für uns jedoch auch ein Jahr der Innovationen.» So brachte der Konzern mit Ricoh Spaces beispielsweise eine neue Eigenentwicklung an den Start. Dabei handelt es sich um eine cloudbasierte Plattform zur Arbeitsplatzverbesserung. Wie Thomas Szegö, der Director Sales & Consulting bei Ricoh Schweiz erklärte, besteht die Lösung aus vier zentralen Modulen: Desk Booking, Intelligent Room & Space Booking, Car Parking und Visitor Management. Ricoh Spaces ist gemäss Szegö verfügbar als Mobile- oder Desktop-App, zudem gibt es etwa direkte Integrationen mit Digital-Signage-Lösungen.

New Work bei Ricoh

Schliesslich ging es am Medienanlass nicht nur um den Rückblick auf das letzte Geschäftsjahr, sondern auch um die Zukunft. Hier beschäftigt sich das Unternehmen derzeit stark mit dem Thema New Work und der Einführung einer neuen Arbeitskultur. «Es geht nicht um ein neues Home-Office-Reglement, sondern um einen kulturellen Shift – auch im Bereich Leadership», erklärte Tschudi.
Laut dem Landeschef soll bei Ricoh Schweiz ein konstruktiverer Führungsstil sowie eine vertrauensvollere und resultatorientiertere Kultur etabliert werden. Dabei wolle man sich auch von den bestehenden Hierarchien lösen und vermehrt in Netzwerken und Projektteams arbeiten. Remote Work ergänze dabei die Arbeit in den Ricoh-Räumlichkeiten, sagte Tschudi. «Wir glauben daran, dass das Büro in Zukunft nach wie vor sehr wichtig sein wird – für die Menschen, die Zusammenarbeit und unsere Kunden.»



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