Die streitlustigen App-Entwickler

Dienstleistungen bringen das Geld

Im Vergleich zur Anfangszeit sei mittlerweile aber auch die Nutzung der App abgeflacht. Immer wieder hätten zwar Personen auch an ausgefallenen Orten Zettel gepostet – etwa entlang der US-Ostküste oder in Neuseeland –, aber die gewünschte Skalierung sei dabei nicht erreicht worden. Unterschätzt haben die Jungunternehmer laut Gerber, welche Finanzkraft dazu nötig ist, um das Produkt effektiv zu bewerben und mit genügend Content zu bespielen. Für Byrds & Bytes ist «Zedl» deshalb zum Vorzeigeprojekt und zur Machbarkeitsstudie geworden. «Einerseits wollten wir damit grundsätzlich evaluieren, ob wir so eine App überhaupt programmieren können, andererseits wollten wir damit testen, ob das Endprodukt schliesslich auch jemanden gefällt.»
Wie Freisberg erklärt, habe Byrds & Bytes mit der Entwicklung von «Zedl» aber wertvolle Kontakte knüpfen können. Wichtig ist das insofern, weil sich Freisberg, Gerber und Kasinski ihr Geld hauptsächlich mit Dienstleistungen verdienen. Für ihre Kunden realisieren sie Projekte in den Bereichen Webdesign und Webentwicklung. Zudem entwickeln die drei Jungunternehmer Apps im Auftrag von A bis Z oder bieten einzelne Aspekte innerhalb des Entwicklungsprozesses an, wie etwa die Brand Identity.

Auf Ideenfindung beim Bier

Frische Ideen für Applikationen entstehen bei Byrds & Bytes nicht nur per Desk-Research hinter dem Laptop. Freisberg, Gerber und Kasinski organisieren zum Austausch mit Interessierten regelmässig den Event «Byrds & Beers» – ein Treffen, das jeweils zu einem bestimmten Thema stattfindet. Dabei laden die drei Jungunternehmer Personen ein, die im entsprechenden Themenbereich tätig sind oder sich intensiv damit beschäftigen. Die Gäste erzählen erst etwas über das Thema, anschliessend wird beim Bier darüber diskutiert.
Aus einer Veranstaltung im November ging etwa die App «Bit Burst» hervor. Das Treffen zum Thema Blockchain inspirierte die drei von Byrds & Bytes dazu, eine nicht ganz ernst zu nehmende Anwendung zu entwickeln, die User benachrichtigt, wenn die Bitcoin-Blase geplatzt ist. «Im Rahmen eines Tagesprojekts haben wir die App ent­wickelt, die das Thema aus einer ironischen Perspektivebeleuchten soll», sagt Kasinski. Gerber fügt hinzu, dass die zweite App von Byrds & Bytes lediglich in Googles Play Store zugelassen wurde. «Apple fand, dass die Funktionalität doch zu gering ist, und hat die App deshalb nicht für den App Store zugelassen», sagt er lachend.



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