Luftraum 18.12.2017, 13:42 Uhr

Siroop-Drohne haarscharf an Rega-Heli vorbei

Beim Drohnen-Testflug des Shopping-Portals Siroop kam es bereits am zweiten Tag fast zu einer gefährlichen Kollision mit einem Rega-Helikopter.
Rega: Es kam fast zu einem Beinahe-Crash mit einer Siroop-Drohne
(Quelle: Rega)
Der Onlinemarktplatz Siroop liess Ende September im Rahmen eines Pilotprojekts testhalber erste Päckli zum Endverbraucher fliegen. Als Projektpartner ins Boot geholt hat man sich keine Unbekannten in der Branche: Beteiligt als federführende Projektpartner waren neben den Siroop-Firmen Coop und Swisscom der US-Drohnenanbieter Matternet und auch Mercedes Benz. Doch nun zeigen Recherchen der Sonntagszeitung, dass es dabei beim Start über Zürich-Witikon beinahe zu einer fatalen Kollision mit einem Rega-Helikopter kam.

Tiefe Wolken

Der Rettungshubschrauber war mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h auf dem Weg ins Universitätsspital Zürich. Die Drohne war um 13:30 Uhr unterwegs, allerdings bei schlechter Witterung und tiefen Wolken. Da Helikopter für optimale Sichtverhältnisse in der Regel unterhalb einer Wolkendecke fliegen, kommt es bei es bei einem Abstand von nur 100 Metern respektive wenigen Sekunden beinahe zu einer Kollision.
Nun wurde bekannt, dass die Rega den Vorfall dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) gemeldet hat. In der Bewilligung, die der Sonntagszeitung vorliegt, sei vorgeschrieben, dass «allen bemannten Nutzern des Luftraums Vortritt zu gewähren» sei.
«Die gemessenen Abstände waren aus unserer Sicht bemerkenswert klein», sagt Rega-Sprecher Adrian Schindler der Zeitung. Zudem habe die Crew während des Fluges die Drohne nicht bemerkt. Laut Bazl hatte dies nun Konsequenzen für die Drohnenbetreiber: «Der Drohnenbetreiber Matternet würde in einer vergleichbaren Situation künftig in Erwägung ziehen, die Drohne nicht steigen zu lassen», weil die tief hängende Wolkendecke den Luftraum der Helikopter verkleinere, so das Bazl.
«Wir waren während der gesamten Projektdauer in stetigem Kontakt mit dem Bazl, Skyguide und der Polizei», erklärt Siroop-CEO Tim Hegglin gegenüber Computerworld auf Anfrage. Laut Bazl sei sicherheitstechnisch während des Pilotprojekts zu jedem Zeitpunkt alles unter Kontrolle gewesen.


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