04.05.2009, 12:10 Uhr

TechDays 09 in Bern und Mix09 in Las Vegas

Der Weg von Las Vegas nach Bern manchmal erstaunlich kurz: Microsoft Schweiz holte die Top-Themen der Mix09-Konferenz an die hiesigen TechDays 09.
Die Eröffnungsrede für Developer an den TechDays 09 in Bern
Weder die Mix09 noch die TechDays Schweiz sind reine Entwicklerveranstaltungen. Während die Mix versucht, neben den Developern auch die recht diffuse Gruppe der «Webdesigner» anzusprechen, richten sich die TechDays in erster Linie an die IT-Pros, sprich an Developer, Administratoren, Systembetreuer und alle, die mit Microsoft-Technologien beruflich im größeren Stil zu tun haben. In insgesamt 51 Vorträgen wurde dieses Jahr eine erfreulich breite Themenpalette abgedeckt, die «Randthemen» wie Dynamics CRM als Entwicklungsplattform, Microsoft Identity und Access Management mit Identity LifeCycle Manager und Automatisierung mit der PowerShell genauso umfasste wie die typischen Mainstream-Themen, zu denen Enterprise Search und Data Mining inzwischen genauso gehören wie Ausblicke auf die kommenden Versionen von Visual Studio und .NET Framework. Mit jeweils knapp einer Stunde war ein Vortrag angenehm kurz, wobei es nur bei einem Überblick bleiben konnte und für Fragen am Ende eines Vortrags keine Zeit blieb.Gemäss der anvisierten Zielgruppe gab es auf den TechDays 09 in Bern nicht nur eine, sondern gleich zwei Eröffnungsreden. Christof Zogg, Director Developer & Platform Group Microsoft Schweiz, der den Director of Developer Relations Schweiz, Stephano Malle, vertrat, wies zu Beginn darauf hin, dass die TechDays 2009 bereits zwei Wochen vor Beginn ausverkauft waren, was in einem positiven Kontrast zum Besucherrückgang anderer IT-Veranstaltungen wie der CeBIT (minus 20 Prozent) oder der Orbit (minus 17 Prozent) stand und generell zu verhaltenem Optimismus Anlass geben sollte. Ein Highlight der Developer-Keynote war die Preisverleihung anlässlich des ersten von Microsoft Schweiz ins Leben gerufenen «Swiss .NET Technology Innovation Award». Die Gewinnerprojekte sind ein klinisches Informationssystem der F. Hoffman La Roche, das von Trivadis entwickelte Zugriffskontrollsystem Atlas, der von Altrag für die Schweizer Armee entwickelter Ressourcenplaner und ein von Glaux für die Swiss Olympic Assoication entwickeltes CRM. Allen Projekten ist gemeinsamen, dass sie aktuelle Microsoft-Technologien wie Silverlight, WPF und Ajax einsetzen.Die weiteren Themen der in weitestgehend in Englisch gehaltenen Developer-Keynote waren Parallel Computing mit .NET 4.0, das wichtige Verbesserungen bringen wird. So können unter anderem LINQ-Abfragen parallel ausgeführt werden. Daneben wurden die verbesserten Testing-Möglichkeiten des kommenden VSTS 2010 und natürlich Silverlight 3 im Zusammenspiel mit Blend 3 und Visual Studio skizziert. Nächste Seite: Highlights für IT-Pros In der IT-Pro-Keynote gab Christof Zogg interessante Einblicke in das IT-Environment bei Microsoft und wie sich durch den Einsatz moderner Techniken und Produkte wie Office Communication Server (neuerdings Enterprise Voice) und natürlich Virtualisierung Einsparungen und Optimierungen erzielen lassen. Man erfuhr unter anderen, dass die gesamte IT von Microsoft Schweiz mit ihren 600 Mitarbeitern inzwischen von nur noch drei Administratoren gemanagt wird, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die komplette Server-Landschaft nach Dublin ausgelagert wurde und vor Ort kein einziger Exchange- und SharePoint-Server mehr steht. Diesen serviceorientierten Ansatz sieht Microsoft als ein Vorbild für andere Unternehmen an. Beeindruckend waren auch die im Rahmen des Vortrags vorgestellten internen Daten, aus denen unter anderem hervorging, dass Microsoft-Mitarbeiter etwa 5000 Mal pro Jahr von London nach Seattle fliegen und dabei eine Strecke zurückliegen, die 11 Mal der Entfernung Erde-Sonne entspricht, und dass sich durch LiveMeeting circa 800'000 US-Dollar an Reise- und sonstigen Kosten einsparen liessen. Trotz der aktuell schwierigen Marktsituation bleibt man bei Microsoft optimistisch. Trotz eines reduzierten Wachstums im Schweizer IT-Markt musste Microsoft Schweiz noch kein einziges IT-Projekt sperren. .NET RIA Services Ein interessanter Aspekt für die Entwicklung von typischen Geschäfts- und mehrschichtigen Anwendungen, die im Browser ausführen sollen, tut sich mit den neuen .NET RIA Services auf. Sie waren bereits anlässlich der Mix09 angekündigt worden und liegen aktuell als Vorabversion vor. Die .NET RIA Services basieren auf LINQ und erweitern das Abfragemodell durch die Möglichkeit, beliebige Datenquelle in die Anwendungslogik einbeziehen zu können. Sie bieten unter anderem eine Datenbindung gegen HTML-Elemente, was die Darstellung von Daten in einer Silverlight-Anwendung deutlich vereinfacht. Das Interesse an dem Thema auf den TechDays 09 war sehr gross, der Vortragsraum bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Grund ist, dass im Bereich der Geschäftsanwendungen die Zukunft von Silverlight liegen dürfte.Alle Präsentationen der TechDays 09 stehen unter http://www.microsoft.com/switzerland/msdn/de/techdays/Presentations.aspx zur Verfügung. Mix09 Ein wenig zurück liegt bereits die Mix09, die als die «Microsoft-Web-Konferenz» zum dritten Mal in Las Vegas stattfand und auf der es vor allem um Silverlight-Themen ging. Im Unterschied zum letzten Mal, wo Microsoft mit Silverlight und der Dynamic Language Runtime praktisch eine neue «Entwicklungslinie» ankündigte, hielten sich die Ankündigungen zum fertiggestellten Internet Explorer 8, und den Vorabversionen von Silverlight 3 und Expression Blend 3 in Grenzen. Alle Vorträge der Mix09 stehen unter http://visitmix.com zur Verfügung.Peter Monadiemi


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