Zwangs-Telemetrie 25.07.2018, 06:58 Uhr

Microsoft verschärft Neugier unter Windows 7 und 8.1

Zwei Updates, die auch Windows 7 und 8.1 um Telemetrie-Funktionen zum Sammeln von Daten erweitern, will Microsoft künftig als «kritisch» einstufen.
(Quelle: Paolo Bona / shutterstock.com)
Einer der Gründe, warum viele Windows-Nutzer das Angebot von Microsoft nicht annehmen wollten, kostenlos zu Windows 10 zu wechseln, war und ist die sogenannte Telemetrie. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Funktionen in Windows 10, die dazu dienen, Daten über die Nutzung des Betriebssystems zu sammeln. Redmond verwendet sie nach eigenen Angaben vor allem dazu, die Funktionsweise des Betriebssystems kontinuierlich zu verbessern.
Relativ kurz nach dem Erscheinen von Windows 10 machte Microsoft die Telemetrie-Funktionen aber auch als zunächst optionale Patches unter Windows 7 und 8.1 verfügbar. Mit dieser Wahlfreiheit ist es nun wohl bald vorbei. Wie die Webseite MS Poweruser berichtet, will Microsoft die fraglichen Patches KB2952664 sowie KB2976978 nun nicht mehr als «optional» oder «wichtig» einstufen, sondern als «kritisch».

Kaum noch vermeidbare Updates für viele ältere Windows-Systeme

Das bedeutet, dass sie sich ab sofort nicht mehr so einfach ausblenden lassen, wenn ein Anwender sie partout nicht auf seinem System haben will. Stattdessen werden sie auf den meisten PCs landen, die essentielle Updates automatisch installieren lassen. Nach dem Einspielen aktivieren die Updates auch unter Windows 7 und 8.1 automatisch den neuen Prozess „DoScheduledTelemetryRun“. Dieser beginnt nach Angaben von MS PowerUser anschliessend damit, Daten über die Nutzung des jeweiligen Betriebssystems zu sammeln und regelmässig an Microsoft zu übertragen.
Die Einstufung als «kritische» Updates bedeutet, dass es zwar immer noch möglich ist, sie in Windows-Update zu verstecken und so nicht einzuspielen. Das wirkt aber nur vorübergehend, da sie dort bei jeder Änderung wieder auftauchen. Die lästige GWX-App (Get Windows 10), mit der Microsoft Windows-Nutzer mit teilweise fragwürdigen Methoden zum Umstieg auf Windows 10 bewegen wollte, ist aber nicht enthalten. Sie wurde schon vor ein paar Jahren eingestellt.

Andreas Fischer
Autor(in) Andreas Fischer



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