Nutanix .NEXT 2024 21.05.2024, 20:01 Uhr

Nutanix entwickelt die IT der Zukunft

Bei Nutanix, Spezialist für hybrides Multi-Cloud-Computing, scheint die Welt in Ordnung zu sein. Man baue an der IT der Zukunft, heisst es selbstbewusst. Die Neuheiten beim Jahreskongress .NEXT zeigten, dass dies keine leeren Worte sind. Doch Erfolg weckt Begierden.
Nutanix hat auf seiner jährlichen Kunden- und Partnerkonferenz .NEXT 2024 zahlreiche Neuerungen in seinem Produktportfolio und Partnerprogramm vorgestellt.
(Quelle: Computerworld)
Irgendwie ist es ein Déja-vu. Ebenfalls in Barcelona, ein halbes Jahr zurück. Im Rahmen der VMware Expo verkündet Broadcom die Übernahme von VMware. Heute, am gleichen Ort, aber sechs Monate später, wird auf der grossen Messebühne der Jahreskongress des Mitbewerbers Nutanix zelebriert. Purer Zufall? Vielleicht. Doch ein paar Seitenhiebe kann man sich bei Nutanix nicht verkneifen. Das Momentum des Broadcom-Deals habe zwar das eigene Geschäft beflügelt, heisst es offiziell, doch das habe nur am Rande mit dem Speed zu tun, mit dem Nutanix den Markt erobere. Viel wichtiger sind die eigenen Leistungen, Produkte und Partnerschaften.
Dass der Mitbewerber VMware/Broadcom in die Schlagzeilen geraten ist, blieb nicht unbemerkt.
Quelle: Computerworld

Partnerschaft mit Dell Technologies

Und eine neue Partnerschaft gab es denn auch auf der .NEXT anzukündigen. Nutanix und Dell Technologies werden künftig enger zusammenarbeien. Die Partnerschaft soll es Kunden ermöglichen, Nutanix-Software und Dells Server- und Speicherangebote für verbesserte IT-Operationen zu nutzen. Zwei gemeinsame Lösungen sind geplant: ein integriertes hyperkonvergentes Gerät mit Nutanix Cloud Platform und Dell-Servern sowie eine Kombination der Nutanix Cloud Platform mit Dell PowerFlex für skalierbare Rechen- und Speicheranforderungen. Diese Zusammenarbeit umfasst auch Engineering-, Go-to-Market-Unterstützung und Dienstleistungen, wodurch die Verteilung der Nutanix-Software durch die globalen Vertriebsteams und Partner von Dell erweitert wird. Die gemeinsamen Lösungen sollen noch in diesem Jahr verfügbar sein.
NVIDIA und Dell Technologies ergänzen die strategischen Partnerschaften von Nutanix.
Quelle: Computerworld

GPT-in-a-Box erhält neue Funktionen

Nutanix-CEO Rajiv Ramaswami hatte keine leichte Aufgabe, innerhalb der 90-minütigen Keynote alle Neuigkeiten vorzustellen.
Auch in Sachen GenAI will man weiterhin munter mitreden. Dazu gehören unter anderem neue Funktionen für Nutanix GPT-in-a-Box. Mit der Integration von NVIDIA und Hugging Face soll es Unternehmen einfacher gemacht werden, eigene AI-Modelle zu adaptieren. Nutanix GPT-in-a-Box 2.0 wird NVIDIA-beschleunigtes Computing, vereinfachtes Modellmanagement und die Integration der LLM-Bibliothek von Hugging Face unterstützen. Zudem soll ein neues Partnerprogramm führende AI-Lösungen und Dienstleistungspartner zusammenbringen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Bereitstellung und Verwaltung von AI-Modellen zu vereinfachen und sensible Daten für Unternehmensanwendungen zu sichern. Nutanix GPT-in-a-Box 2.0 wird in der zweiten Jahreshälfte 2024 verfügbar sein
Gut gelaunt, konnte Nutanix-CEO Rajiv Ramaswami in Sachen Neuheiten aus dem Vollen schöpfen.
Quelle: Computerworld
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Project Beacon sorgt für Cloud-Portabilität

Bereits letztes Jahr hatte Nutanix das Project Beacon angekündigt. Dieses Jahr gab es ein Update dazu. Die Anwendungsportabilität über Clouds hinweg wurde nochmals verbessert, um Anwendungen und Daten von der zugrunde liegenden Infrastruktur zu entkoppeln. Das Projekt umfasst nun cloud-native Block- und Dateispeicherdienste, konsistentes Management von Kubernetes-Umgebungen und neue cloud-native Datendienste, die von Cloud Native AOS unterstützt werden. Diese Verbesserungen ermöglichen einen nahtlosen, sicheren Zugriff auf Daten- und Speicherdienste in öffentlichen und privaten Clouds und verbessern die betriebliche Effizienz und Entwicklungsgeschwindigkeit.

NVIDIA-Power für skalierbare KI-Anwendungen

Und eine weitere Zusammenarbeit gab es anzukündigen: Nutanix partnert künftig mit NVIDIA, um die Einführung von Unternehmens-KI zu beschleunigen. Durch die Integration von NVIDIA NIM Inferenz-Microservices in Nutanix GPT-in-a-Box 2.0 können Unternehmen skalierbare, sichere und leistungsstarke KI-Anwendungen in verschiedenen Umgebungen erstellen. Diese Zusammenarbeit vereinfacht die Bereitstellung von KI-Modellen und unterstützt eine breite Palette von Modellen, darunter Open-Source-, NVIDIA AI Foundation- und benutzerdefinierte Modelle. Die Integration zielt darauf ab, die KI-Adoption zu vereinfachen, heisst es bei Nutanix, wobei Datenkontrolle, Datenschutz und Kosteneffizienz gewährleistet sind. Nutanix GPT-in-a-Box 2.0 wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verfügbar sein und bietet erweiterte Funktionen für KI-Inferenz und Modellmanagement.

Modernisierung von Enterprise-Umgebungen

Unternehmen mit bestehender IT-Infrastruktur dürfte die Ankündigung von Nutanix freuen, neue Bereitstellungsoptionen und -programme für Nutanix AHV anzubieten. Diese zielen darauf ab, die Modernisierung von Infrastrukturen bei Kunden zu beschleunigen. Möglich machen das die Wiederverwendung bestehender Hardware-Investitionen und eine höhere Flexibilität bei der Bereitstellung, um unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Workload- und Kostenmanagement zu erfüllen. Darüber hinaus hat der Anbieter neue Funktionen in seinem Hypervisor Nutanix AHV angekündigt. Diese sollen bei Kunden, die nach neuen Plattformen für Virtualisierung und Containerisierung Ausschau halten, die Resilienz erhöhen und sehr grosse Bereitstellungen unterstützen.

Überwachung des Energieverbrauchs

Nutanix hat ein neues Dashboard zur Überwachung des Stromverbrauchs in der Nutanix Cloud Platform angekündigt, um Unternehmen bei der Verfolgung und Verwaltung ihres Energieverbrauchs zur Verbesserung der Nachhaltigkeit zu unterstützen. Dieses Dashboard bietet nahezu Echtzeit-Stromverbrauchsdaten basierend auf tatsächlichen Hardwaremessungen und hilft bei einer genaueren Energieplanung und der Reduzierung von CO2-Emissionen. Die neue Funktionalität unterstützt Nachhaltigkeitsziele, indem sie detaillierte Einblicke in den Energieverbrauch bietet, die Komplexität verringert und fundiertere Entscheidungen ermöglicht. Die hyperkonvergente Infrastruktur von Nutanix hilft Kunden, erhebliche Reduzierungen beim Energieverbrauch und beim physischen Platzbedarf zu erreichen, was zu geringeren CO2-Emissionen beiträgt.

Fazit: Fette Beute lockt Löwen an (siehe Déja-vu)

Die Jahreskonferenz .NEXT 2024 in Barcelona zeigte, dass die Lösungen von Nutanix einem aktuellen Kundenbedürfnis entsprechen. Die einfache Verwaltung von hyperkonvergenten Multicloudinfrastrukturen ist verbunden mit mehr Sicherheit und höherer Rechenleistung. Angesichts der rasanten KI-Entwicklung und der oft stark fragmentierten IT-Landschaften kommt Nutanix wie gerufen. Dass der Broadcom-Deal einen der grössten Mitbewerber in Bredouille gebracht hat, nimmt man gerne, aber gelassen zur Kenntnis. Der Erfolg von Nutanix könnte aber auch potente Anbieter für eine Übernahme auf den Plan rufen. Bereits vor zwei Jahren gab es Gerüchte, dass sich Hewlett Packard Enterprise sich für Nutanix interessiere. Das wurde zwar rasch und vehement negiert, aber wer weiss, wohin die Reise von Nutanix geht. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Fette Beute lockt Löwen an.
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Anmerkung: Die Teilnahme der Redaktion am Event erfolgte auf Einladung von Nutanix und war mit keinerlei Gegenleistungen verbunden.



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