DSAG-Studie 21.05.2019, 14:37 Uhr

Mehr IT-Sicherheit bei SAP-Produkten gefordert

Vor Kurzem hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) zum Thema SAP-Sicherheit befragt. Die Umfrage brachte unter anderem die Erkenntnis: Security by default, Security by design und Security Management Tools sind dringend erforderlich.
Security by default gehört zu den Hauptforderungen der befragten SAP-Anwender
(Quelle: DSAG)
Die Bereitschaft, zusätzlich in die Sicherheit der SAP-Systeme zu investieren, ist im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 42 Prozent zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Trendanalyse der DSAG, in deren Rahmen 170 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.
Zudem herrscht über alle Unternehmensgrössen hinweg die Ansicht, dass Cloud-Lösungen andere Sicherheits-Strategien und -Konzepte benötigen als herkömmliche Lösungen. Ein Thema, bei dem sich 91 Prozent der grossen Unternehmen und 88 Prozent der kleinen Unternehmen einig sind. «Auch für das Cloud-Umfeld fordern wir Security by design und Security by default. Die DSAG-Arbeitsgruppe Cloud-Security nimmt sich dieses Themas an», kommentiert Alexander Ziesemer, Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Security & Vulnerability Management, die Ergebnisse.

User wünschen Security Dashboard

Den Überblick über ihre sicherheitsspezifischen Einstellungen verschaffen sich nur 11 Prozent (im Vorjahr: 15 Prozent) mithilfe eines Sicherheits-Dashboards. 76 Prozent nutzen dies nicht (in Vorjahr: 72 Prozent). Ein ordentliches Dashboard ist die zentrale Voraussetzung, um zwingend erforderliche bessere Sicherheitskonzepte entwickeln und umsetzen zu können. «Die Anforderung eines Standards für ein umfassendes SAP Security Dashboard haben wir bereits im letzten Jahr an SAP kommuniziert. Eine Lösung dafür gibt es bislang aber leider nicht», fasst Ziesemer zusammen.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen bei der Zufriedenheit mit der Unterstützung seitens SAP bezüglich der System-Sicherheit ebenfalls noch einige Prozentpunkte. Lediglich 4 Prozent der Befragten vergeben hier die Note 1 (in der Schweiz die Note 6) und 18 Prozent die Note 2 (in der Schweiz die Note 5). Die Note 3 (in der Schweiz die Note 4) vergeben 49 Prozent. Werte, die sich im Vergleich zu 2018 verschlechtert haben. «Das ist ein klares Indiz dafür, dass es noch bessere Unterstützung in Form von regelmässigen aktuellen Whitepapers, Handlungsempfehlungen und Sicherheits-Leitfäden seitens der SAP bedarf», erläutert Ziesemer das Ergebnis.
Diese werden laut Umfrage für die unternehmensinternen SAP-Sicherheitsrichtlinien (72 Prozent), als Orientierung beim Betrieb (64 Prozent) und als Argumentationshilfe gegenüber dem Management und den Fachbereichen (48 Prozent) eingesetzt.

Security by default gefordert

Alexander Ziesemer ist Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Security & Vulnerability Management
Quelle: DSAG
Im fachspezifischen Teil der Umfrage ging es auch um die Forderung nach Security by default. Also dass Security-Bestandteile in neuen Releases und Services standardmässig bereits aktiviert ausgeliefert werden. Waren es 2018 noch 78 Prozent, erwarten ein Jahr später bereits 84 Prozent diesen «Service» von SAP. «Dass mehr Security by default auch für die Zukunft möglich ist, zeigt die enge Zusammenarbeit mit SAP. Konnten doch bereits deutliche Fortschritte in konkreten Punkten wie Verschlüsselung, Protokollierung (Logging) und Monitoring erzielt werden», so Ziesemer.

Sicherheit im On-Premise-Bereich weiter wichtig

SAP-Cloud-Produkte in ein entsprechendes Sicherheitskonzept zu integrieren, empfinden grosse Unternehmen (45 Prozent) und mittelgrosse Unternehmen (41 Prozent) als sehr grosse Herausforderung. Bei kleinen Unternehmen teilen nur 35 Prozent diesen Eindruck. Interessanterweise hat es das Thema Cloud jedoch nicht unter die Top-3 der wichtigsten Handlungsfelder geschafft. An erster Position rangiert wie im letzten Jahr Security by default, gefolgt von den SAP-Sicherheits-Richtlinien. Die dritte Stelle hat das Patch-Management eingenommen und die Awareness für SAP-Sicherheit verdrängt. «Bei den Unternehmen werden neben der Cloud-Sicherheit weiterhin die Sicherheitsfragen rund um den On-Premise-Bereich im Zentrum stehen. Denn noch ist nicht alles Cloud was glänzt», fasst Ziesemer zusammen

Autor(in) pd/ jst



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