Smartphones, Router, Spielkonsolen, PCs etc.: Der weltweite Chipmangel sorgte dieses Jahr für Lieferengpässe bei vielen Tech-Produkten. Das hinderte die Elektronikkonzerne jedoch nicht daran, auch heuer an ihrem Sortiment zu feilen und neue Gadgets auf den Markt zu bringen. Im Smartphone-Segment haben wir für Sie die aktuellsten Flaggschiffe der Hersteller unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren geprüft.

Das Samsung Galaxy Z Fold3 5G, die dritte Generation der Samsung-Faltgeräte, ist härter im Nehmen: Auf dem Cover-Display kommt eine robustere Variante von Gorilla-Glas zum Einsatz und auch das Scharnier wurde verbessert.

Aus­serdem ist das Galaxy Z Fold3 5G nach IPX8 zertifiziert. Das Smartphone sollte also auch in einer Wassertiefe von 1,5 Metern 30 Minuten lang durchhalten.

Das offensichtliche Hauptmerkmal sind die beiden Displays. Das 6,2 Zoll grosse Cover-Display ist gegen aussen gerichtet. Aufgeklappt zeigt sich das faltbare Amoled, das aus dem Gerät etwas Besonderes macht. Es arbeitet mit 120 Hz und bietet 1768 × 2208 Pixel, verteilt auf 7,6 Zoll.

Im normalen Alltagsgebrauch hält der Akku gleich lang durch wie bei einem re­gulären Smartphone. Auch bei der Leistung kommt es mit den aktuellen Spitzenmodellen mit.

Samsung hat sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, sondern sein Z Fold3 5G an den wichtigen Orten verbessert. Das Gerät ist stabiler, wasserdicht und unterstützt den S Pen. Ob das Foldable der Formfaktor der Zukunft wird, muss sich noch weisen.

Details: 7,6-Zoll-Display, 6,2-Zoll-Cover-Display, 256 oder 512 GB, Wi-Fi 6, Blue­tooth 5.2, USB-C, Dreifachkamera, 5G, Android

www.samsung.ch

Äusserlich ist das iPhone 13 Pro (Max) kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden, wäre da nicht der schmucke Rahmen aus Edelstahl, der die Aluminiumlegierung ablöst. Auch die Abmessungen sind fast identisch, das Gehäuse ist einzig 0,25 Millimeter dicker geworden.

Ein neues Highlight ist das ProMotion-Display, das nur bei den aktuellen Pro-Modellen zu finden ist. Hinter diesem Marketingbegriff verbirgt sich die Wiederholrate von 120 Hz, die für eine butterweiche Darstellung sorgt. Das Display wird durch einen «Ceramic Shield» geschützt, der laut Apple härter im Nehmen ist als jedes andere aktuelle Smartphone-Display. Das Gehäuse ist nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt.

Einmal mehr wird auch die Kamera zum Objekt der Begierde. Neu und ziemlich eindrücklich ist der «Kino­modus»: Er fokussiert immer auf die Person, die gerade die Hauptrolle spielt, also zum Beispiel von vorn in die Kamera blickt. Wendet sich diese Person jemandem im Hintergrund zu, verlagert sich auch der Fokus nach hinten. Darüber hinaus bieten beide Pro-Modelle dieselben drei Kameras, die ebenfalls willkommene Updates erfahren haben, nämlich Tele, Weitwinkel und ein Ultraweitwinkel.

Am iPhone 13 Pro (Max) gibt es nichts auszusetzen – vom nicht dezenten, aber gefälligen Äusseren über das ProMotion-Display bis hin zur Kamera mit LiDAR-Scanner. Da könnte sogar der eine oder andere iPhone-12-Besitzer ins Grübeln kommen.

Details: 6,7-Zoll-Display, 128 GB bis 1 TB, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.0, Lightning, Dreifachkamera, 5G, iOS

www.apple.ch

Das Samsung Galaxy S21 Ultra fühlt sich weit weniger klobig und schwer an als sein Vorgänger, das S20 Ultra. Für eine geschmeidige Bedienung sorgt die Rückseite aus einer matten Glaslegierung, die sehr angenehm in der Hand liegt und auch fettigen oder schwitzigen Händen genug Halt gibt.

Das S21 Ultra profitiert von Samsungs enormer Erfahrung als Display-Hersteller. Es ist 6,8 Zoll gross und bietet eine adaptive Wiederholrate, die je nach Bedarf und Ladestand zwischen 10 und 120 Hz beträgt. Bei der Kamera geht Samsung in die Vollen, nämlich mit vier Linsen auf der Rückseite und einer 40-Mpx-Kamera vorn. Mit allen Kameras sind Videos in 4K mit 60 fps möglich. Und: Der S Pen, das Galaxy-Note-Heiligtum, lässt sich jetzt auch beim S21 Ultra verwenden!

Samsung hat exzellente Produktpflege betrieben. Vor allem, was das Display und die Kamera angeht – und nicht zuletzt die Videofunktion. Da gibt es nur wenige Smart­phones, die wirklich auf ganzer Linie mithalten können.

Details: 6,8-Zoll-Display, 128 GB, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, USB-C, Vierfach-
kamera, 5G, Android

www.samsung.ch

Mit dem Oppo Find X3 Pro präsentiert der chinesische Hersteller sein neustes Spitzenmodell. Bereits der Lieferumfang gefällt: Anders als bei einigen Mit­bewerbern liegen sowohl Ladekabel als auch Netzteil mit 65 Watt bei. In der Schachtel befindet sich ausserdem eine farblich abgestimmte Sili­konhülle und sogar ein kabelgebundenes Headset.

Der 4500-mAh-Akku besteht aus zwei seriell geschalteten Zellen von je 2250 mAh. Oppo verspricht eine volle Ladung in 38 Minuten. Doch selbst dieser gute Wert wurde im Test leicht unterboten. Auch eine kabellose Lademöglichkeit bietet das Gerät. Ohne in der Nacht zu laden, hat das Gerät fast zwei Tage lang im Test durchgehalten. Allerdings ist das natürlich von der Gebrauchsweise abhängig.

Mit seinem 6,7 Zoll grossen Display ist das Find X3 Pro kein Zwerg. Für eine bessere Handhabung hat sich Oppo für das Seitenverhältnis von 20,1:9 entschieden. Daraus resultiert ein längliches, aber schmales Gerät. Das Amoled-Display löst mit 3216 × 1440 Pixeln auf. Es un­terstützt eine Bildfrequenz von 120 Hertz. Auch die HDR10+-Zertifizierung ist dabei. Rückseitig prunkt eine Vierfachkamera. Im Videobereich glänzt das Phone mit 4K/60 fps.

Was erst nach Produktpflege aussah, hat sich als neuer Oppo-Meilenstein herausgestellt. Speziell das Display beeindruckt, aber auch die Fotomöglichkeiten sind eindrücklich. Der Akku hält ebenfalls lange durch und ist schnell aufgeladen.

Details: 6,7-Zoll-Display, 256 GB, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, USB-C, Vierfach­kamera, 5G, Android

www.oppo.com

Das Design des Motorola Edge 20 Pro hebt sich durch seine interessanten Farboptionen, seine schicke Form und sein flaches Display von der Masse ab. Letzteres ist sehr willkommen. Das Edge 20 Pro ist gut verarbeitet. Es werden hochwertige Materialien verwendet, die bezüglich Passform und Verarbeitung eine gute Falle machen. Der Aluminiumrahmen liegt gut in der Hand und die abgerundeten Ecken sorgen für einen besseren Halt. Das ist wichtig, denn das Handy wiegt 190 Gramm. So fällt das neue Pro-Handy von Motorola auch gross aus – grösser noch als das Find X3 Pro von Oppo. Toll: Die Front wird fast vollständig vom Display in Anspruch genommen. Die Seiten­ränder sind kaum wahrnehmbar. Das wiederum macht die Grösse des Telefons akzeptabel.

Eins der Highlights ist sicher das Display: ein 6,7 Zoll grosses OLED mit 2400 × 1080 Pixeln und einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz. Auch bei direkter Sonnen­einstrahlung ist es gut lesbar. Das Motorola Edge 20 Pro verfügt zudem über ein Dreifachkamerasystem mit einem Dual-LED-Blitz und einem speziellen dritten Mikrofon für das «Audio-Zoom», von dem wir erstmals beim Note 20 von Samsung hörten. Hier wird der Ton verstärkt, auf den man das Smartphone richtet. Die Kameras liefern gute Ergebnisse. Die 16-Mpx-Ultrawide-Kamera des Edge 20 Pro schiesst schöne Fotos mit vielen Details und einem guten Sichtfeld. Bei Nacht empfiehlt sich die Night-Vision-Option, die etwas mehr Geduld und eine ruhige Hand erfordert.
Den Audio-Fans, die regelmässig Videos schauen oder gar Netflix auf dem Gerät streamen möchten, empfehlen wir einen Kopfhörer oder externe Lautsprecher. Denn im Sound liegt klar die Schwäche des Geräts. Anders als bei einigen anderen Top-Smartphones kann die Hörmuschel nicht als zweiter Stereolautsprecher verwendet werden. Das Edge 20 Pro hat nur einen Lautsprecher an der unteren Kante. Und dieser Lautsprecher produziert zwar einen klaren Klang, aber es fehlt ihm an Tiefe.

Für sein Geld bekommt man von Motorola mehr, als man erwarten würde. Das Edge 20 Pro bewegt sich in der Spitzenklasse, aber eher am unteren Level ebenjener – für einen absoluten Mittelklassepreis ist das aber top.
Details: 6,7-Zoll-Display, 256 GB, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.1, USB-C, Dreifachkamera, 5G, Android

www.motorola.de