ICT Aktuell 12.12.2022, 07:38 Uhr

Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 50/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
Der Bundesrat erhöht die Internetgeschwindigkeit um das Achtfache
Die Internetgeschwindigkeit in der schweizerischen Grundversorgung wird um das Achtfache erhöht. Der Bundesrat hat diesen Freitag eine entsprechende Revision der Verordnung über Fernmeldedienste gutgeheissen. Damit wird ab 2024 neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s garantiert. Gleichzeitig wird auch eine Preisobergrenze festgelegt. Ein schneller Internetzugang darf maximal 60 Franken pro Monat kosten. Der Zugang zu zuverlässigen und leistungsfähigen Breitbanddiensten ist in den Augen des Bundesrates für alle Bevölkerungskreise im ganzen Land unerlässlich. Mit der jetzigen Revision der entsprechenden Verordnung werde das Angebot den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen sowie dem Stand der Technik angepasst. Die Verordnungsanpassung sieht neu allerdings explizit das Prinzip der Subsidiarität vor. Das bedeutet, sofern der Markt bereits eine Alternative bereitstellt, ist kein Grundversorgungsangebot vorgesehen. Die Grundversorgung wird laut einer Mitteilung technologieneutral umgesetzt. So können Randregionen auch via Mobilfunk- oder Satellitenlösungen erschlossen werden. Das dient laut dem Bundesrat einer raschen Umsetzbarkeit der angepassten Verordnung.
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Twitter sperrt Accounts von Journalisten
Twitter hat laut US-Medienberichten die Accounts von mindestens sechs prominenten US-Journalisten mit jeweils tausenden von Followern gesperrt. Davon betroffen waren unter anderem Mitarbeiter der New York Times, CNN und der Washington Post. Die Sperrung der Konten erfolgte laut der Washington Post ohne jegliche Vorwarnung. Erst am Vortag hatte Twitter einen Account gesperrt, der die Flugbewegungen des Privatjets von Konzernchef Elon Musk verfolgte und publizierte. Einige der nun suspendierten Journalisten hatten über genau diese Accontsperrung geschrieben. Twitter war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Elon Musk schrieb jedoch auf seinem Twitter-Account, die Journalisten hätten gegen die Nutzungsbedingungen des Kurznachrichtendienstes verstossen. Ob die Konten der Journalisten dauerhaft gesperrt wurden, ist nicht bekannt.
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Die Münchner G+D übernimmt Netcetera
Der Münchner Security-Konzern Giesecke + Devrient (G+D) übernimmt ab sofort die Mehrheit an der Zürcher Softwareschmiede Netcetera. Der deutsche Konzern, der seit 2020 30 Prozent der Aktien von Netcetera besitzt, erhöht seinen Anteil auf 60 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst. Mit der Übernahme kommt auch ein Wechsel an der Unternehmensspitze. Netcetera-CEO Andrej Vckovski tritt per Ende Januar 2023 von der operativen Unternehmensleitung zurück, bleibt jedoch als Vizepräsident des Verwaltungsrates im Unternehmen. An der Spitze von Netcetera übernimmt ab Februar Carsten Wengel, der zuvor bei G+D die Distribution für das digitale und kartenbasierte Paymentgeschäft leitete. Laut Mitteilung soll Netcetera weiterhin eigenständig bleiben, die Vertreter von G+D werden jedoch eine Mehrheit der Sitze im Verwaltungsrat der Zürcher erhalten. Netcetera beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende an Standorten in Europa, Asien und dem Mittleren Osten. Ein Stellenabbau ist nach der Übernahme nicht geplant.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 15. Dezember 2022

InfoGuard eröffnet in Wien eine Niederlassung
Seit einigen Jahren verzeichnet Schweizer Cyber-Security-Experte InfoGuard eigenen Angabeben zufolge eine starke Nachfrage nach Incident-Response- und SOC-Services aus Österreich. Bereits heute werden zahlreiche österreichische Kunden, vom Mittelstand bis zum Grossunternehmen, aus dem Cyber Defence Center in der Schweiz betreut. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden sowie die Kunden besser und effizienter bedienen zu können, habe InfoGuard nun eine Niederlassung im Wiener Stadtzentrum eröffnet, heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens. Fokus der Geschäftstätigkeit in Österreich werden dabei die stark nachgefragten Managed-, CyberDefence- sowie Incident-Response-Services sein. «Wir freuen uns ausserordentlich über diesen Meilenstein. Die Niederlassung in Wien ist ein weiterer Schritt in unserer Expansions-Strategie im Bereich der Managed-, Cyber-Defence- und Incident-Response-Services», kommentiert Thomas Meier, CEO von InfoGuard, die Neugründung.
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Spatenstich für Intels Halbleiterwerke in Sachsen-Anhalt möglicherweise bereits im Frühling
Wenn es nach Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff geht, dann sollen die Bauarbeiten an den Chipfabriken des US-Herstellers Intel bereits diesen Frühling starten. In einem Interview mit der Volksstimme sagt der Politiker, er halte einen Spatenstich im Frühjahr für möglich. Auch die entsprechenden Fördergelder des Bundes könnten bereits dann fliessen, so Haseloff. In Magdeburg sollen ab 2027 Chips produziert werden. In einer ersten Ausbaustufe will Intel dazu zwei Halbleiterwerke bauen. Dafür will das Unternehmen bis zu 17 Milliarden Euro investieren. Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, die Ansiedlung des Chipherstellers mit einem Milliardenbetrag unterstützen zu wollen.
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Musk muss wegen Twitter-Übernahme erneut Tesla-Aktien für mehrere Milliarden Dollar verkaufen
Um den Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter zu stemmen, musste Elon Musk erneut Tesla-Aktien im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar verkaufen. Wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht, hat Musk zwischen dem 12. Und dem 14 Dezember beinahe 22 Millionen Tesla-Aktien im Gesamtwert von 3,6 Milliarden US-Dollar verkauft. Es ist bereits das vierte Mal in diesem Jahr, das Musk Tesla-Unternehmensanteil im Wert von mehreren Milliarden Dollar verkaufen musste. Das liegt auch am stark gesunkenen Aktienkurs des Elektroautobauers. Der hat nicht nur selbst mit operativen Problemen zu kämpfen, sondern wurde zusätzlich von Investoren abgestraft, die wegen der Doppelrolle von Elon Musk bei Tesla und Twitter immer unzufriedener werden.
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Parlament will Daten von Hotelgästen zentral erfassen
Die Schweiz erhält eine landesweite digitale Plattform zur Erfassung der Daten von Hotelgästen. Als Zweitrat hat der Nationalrat eine entsprechende Motion der Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger angenommen. Die grosse Kammer fällte ihren Entscheid mit 126 zu 44 Stimmen bei sieben Enthaltungen. Der Ständerat hatte den Vorstoss schon in der Sommersession gutgeheissen. Nun muss sich der Bundesrat gegen seinen Willen an die Umsetzung machen. Gmür-Schönenberger kritisiert, die heutige Umsetzung der Meldepflicht für ausländische Gäste gleiche einem Flickenteppich. Einige Kantone verfügten über eine digitale Lösung, andernorts müssten Hotels die Meldescheine der Polizei übergeben oder diese mehrere Jahre lang lagern. Die heutigen Papier-Lösungen seien aus der Zeit gefallen, so Gmür-Schönenberger. Sie brächten nur Bürokratie.  Der Bundesrat beantragte die Ablehnung des Vorstosses. Es fehle eine Rechtsgrundlage für eine nationale Lösung. Denn die Meldepflicht gegenüber den Kantonen sei zwar im Ausländer- und Integrationsgesetz geregelt, deren Umsetzung sei jedoch Kantonssache. Die Kantone seien ausserdem völlig frei, eine gemeinsame digitale Lösung aufzugleisen. sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Der Bund könnte eine solches Vorhaben auch finanziell unterstützen. Auch eine Minderheit des vorberatenden Kommission um Thomas Aeschi (SVP/ZG) wandte sich gegen eine neue Bundesaufgabe.
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Bloomberg: Twitter-Chef Musk nicht mehr reichster Mensch
Twitter-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk ist in den Ranglisten der Superreichen auf Platz zwei zurückgefallen. In den Rankings «Bloomberg Billionaires» und «Forbes» belegt der bisherige Spitzenreiter am Mittwoch Platz zwei hinter dem französischen Unternehmer Bernard Arnault vom Luxusgüterkonzern LVMH. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge war Musk bereits im vergangenen Jahr hinter Arnault gerutscht, kletterte dann aber wieder auf den ersten Platz. Nach Schätzung von Bloomberg ist Musks Privatvermögen seit Januar um mehr als 100 Milliarden Dollar auf 163,6 Milliarden Dollar gesunken. Das Vermögen Arnaults bezifferte die Agentur auf 170,8 Milliarden Dollar. Der 73-Jährige ist Vorsitzender des französischen Luxusimperiums LVMH, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton und Champagnermarken wie Moët & Chandon gehören. Auch in der «Forbes»-Liste liegt Musk mit einem geschätzten Vermögen von 176,8 Milliarden Dollar hinter Arnault. Die Angaben in den Milliardärs-Charts basieren zumeist auf öffentlich zugänglichen Informationen zu Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien, Kunstobjekten und anderen Luxusgütern. Sie sind nicht exakt und teilweise umstritten. Grund für den Absturz des 51-Jährigen Milliardärs auf den Ranglisten ist Bloomberg zufolge unter anderem der Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter. Auch die Aktie des Elektroautobauers Tesla sei in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gefallen.
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Mittwoch, 14. Dezember 2022

Sunrise will mit neuer Mysports-App Eishockeyfans anlocken
Mysports, der Bezahlsportsender von Sunrise, will mit einer neuen App Eishockeyfans zu sich locken. Die Zielgruppe der ersten Phase nach der Lancierung der App sind Kunden, die noch kein Abo mit einer TV-Box abgeschlossen haben. Hockeyliebhaber erhalten durch die App direkten Zugang zu sämtlichen Livespielen und Sendungen von Mysports, wie das Unternehmen heute mitteilt. Um die App voll nutzen zu können, muss der User über ein Abo oder einen Tagespass verfügen. Das gilt auch für bereits bestehende Mysports-Kunden. Wer jetzt schon ein Abo für die Nutzung auf dem Fernseher hat, der kann sich damit erst im Verlauf des nächsten Jahres bei der App anmelden. Laut einem Sprecher liegt das daran, dass die Verknüpfung der verschiedenen TV-Plattformen wie etwa von Sunrise, Swisscom oder Salt Zeit braucht. Bis es so weit sei, stünden bereits bestehenden Mysports-Kunden Features wie Statistiken und Highlights in der Gratisversion der App zur Verfügung, während Live-Spiele auf der Sunrise-TV-App angeschaut werden könnten.
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Milliardenunterstützung für die chinesische Chipindustrie
Die chinesische Regierung will der lokalen Chipindustrie mit einem Hilfspaket im Umfang von 143 Milliarden US-Dollar unter die Arme greifen. So will China seine Abhängigkeit vom internationalen Markt verringern und Versuche der US-Regierung zur Schwächung der chinesischen Halbleiterindustrie abwehren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Unterstützungsprogramm ist auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt und besteht grossteils aus Subventionen und Steuererleichterungen. Davon profitieren würden sowohl staatliche als auch private Unternehmen, die in China an Chips forschen oder diese produzieren. Ebenfalls profitieren würden chinesische Firmen, die lokal produzierten Chips kaufen. Gemäss den Quellen von Reuters dürften hier Subventionszahlungen im Wert von bis zu 20 Prozent winken. China sieht in der Halbleiterindustrie einen der Grundsteine seiner ökonomischen Stärke. Das Hilfspaket, das laut Quellen bereits im ersten Quartal 2023 ausgerollt werden könnte, ist auch eine Reaktion auf den Chips-Act der US-Regierung, mit dem Präsident Joe Biden versucht, die Chipindustrie, sowohl Produktion als auch Forschung, in die USA zurückzuholen.
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Presse: Twitter löst Beratungsgremium auf
Twitter hat US-Medien zufolge ein Gremium aufgelöst, das den Kurznachrichtendienst im Umgang mit Hassbotschaften und anderen Problemen auf der Plattform beriet. Mitglieder des sogenannten «Trust and Safety Councils» sollten sich eigentlich am Montagabend mit Unternehmensvertretern treffen, wie etwa die Nachrichtenagentur AP und das «Wall Street Journal»berichteten. Kurz davor habe Twitter den Mitgliedern mitgeteilt, dass das Gremium aufgelöst werde. Der Beirat war 2016 gegründet worden. Mitglieder waren Vertreter der Zivilgesellschaft, etwa von Menschenrechts- und Jugendschutzorganisationen. Ihre Aufgabe war es, das Unternehmen bei der Weiterentwicklung von Produkten und Regeln zu beraten. AP zitiert aus einer E-Mail, wonach Twitter nun prüft, wie «Aussenansichten» am besten eingebracht werden können. Der Beirat sei dafür nicht das richtige Mittel. Twitter werde aber schneller als bisher dafür sorgen, dass die Plattform informativ und sicher sei, hiess es in der Mail.
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Dienstag, 13. Dezember 2022

Cloud-Geschäft verhilft Oracle zu Umsatzsprung
Dank florierender Cloud-Services laufen die Geschäfte beim Software-Konzern Oracle weiter rund. Trotz erhöhter Inflations- und Rezessionsrisiken wuchsen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende November im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar. Das teilte Oracle am Montag nach US-Börsenschluss mit. Unter dem Strich verdiente Oracle 1,7 Milliarden Dollar, nachdem hohe Rechtskosten vor einem Jahr für tiefrote Zahlen gesorgt hatten. Der Quartalsbericht übertraf die durchschnittlichen Erwartungen der Wall-Street-Analysten klar.
Zur Oracle-Cloud vergleiche auch das Computerworld-Interview mit Billy Kneubühl
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Noch mehr Streaming: Paramount Studios starten eigenen Streaming-Dienst
Nach Vorreiter Netflix und den Sport- und Handelsgrössen Sky und Amazon steigen nach und nach auch die Filmstudios selber ins Streaming-Business ein. Nach dem Launch von Disney+ im Jahr 2019 kommen jetzt Paramount mit einem eigenen Service. Paramount+ heisst das Angebot der Hollywood-Grösse und natürlich glänzt auch dieser Player mit eigenen Exklusivinhalten – auch wenn diese aus Ermangelung eines Streamingdienstes vorher vielleicht bei andern Diensten zur Verfügung standen. Allerdings erstaunt der Preis, mit dem man sich gegen die Konkurrenz behaupten möchte. Denn schon am ersten Tag erzürnt der Anbieter zumindest seine potenziellen Schweizer Kunden. Denn wie Konkurrenz Disney bietet Paramount+ ein Jahresabo an und macht fürs erste Jahr einen kleinen Rabatt. Kunden aus Deutschland zahlen fürs erste Jahr 59.90 Euro (Tagesaktuell sind das gerade: 59.02 Franken). In der Schweiz zahlt man hingegen satte 90 Franken – also ein Aufschlag von 56.98 Prozent.
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Montag, 12. Dezember 2022

Neue Kampagne soll Zürcher Frauen für Tech-Berufe begeistern
Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Vor allem zwischen Müttern und Männern öffnet sich die Lohnschere. Es gibt weiterhin Branchen, in denen Frauen untervertreten sind. Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion will daher mehr Frauen für technologische Berufe begeistern. Die Kampagne «Woman in Tech» hat das Ziel, den Frauenanteil in diesem Bereich zu erhöhen. An einer Medienkonferenz sagte Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP), dass dies schon seit langer Zeit versucht werde - mit mässigem Erfolg. Die neue Kampagne sieht Walker Späh als Weckruf an die Gesellschaft. Frauen sollen gezielt über eine geänderte Sprache, positive Bilder und Emotionen für die IT-Branche angesprochen werden. «Wir müssen diesen Gender Gap bei den Tech-Berufen schliessen», sagte sie. Die Branche sei wichtig für den Innovationsstandort, auch Frauen sollten sie mitgestalten.  An Unis in der Mehrheit  In den bestbezahlten Branchen, der Finanz- und Versicherungswirtschaft und der Information und Kommunikation, beträgt der Frauenanteil nur 39 Prozent respektive 31 Prozent, wie die Volkswirtschaftsdirektion mitteilte. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind es 76 Prozent. Dabei sind Frauen an Universitäten und Fachhochschulen in der Mehrheit. In der Medizin und Pharmazie beträgt der Frauenanteil 69 Prozent, bei den Rechtswissenschaften 67 Prozent.
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Google muss Links zu Falschinformationen löschen
Suchmaschinen wie Google müssen Einträge aus den Ergebnislisten löschen, wenn sie nachweislich falsch sind. Betroffene müssen sich dafür nicht zuerst an denjenigen wenden, der die Informationen ins Netz gestellt hat, sondern können gleich Google in die Pflicht nehmen. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg. (Rechtssache C-460/20)  Hintergrund ist ein Fall vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe, bei dem sich ein Paar aus der Finanzdienstleistungsbranche von einer US-amerikanischen Internetseite in Misskredit gebracht sieht. Das Unternehmen hinter dieser Seite ist wiederum Vorwürfen ausgesetzt, gezielt negative Berichte zu lancieren, um die Betroffenen später damit zu erpressen. Google hatte sich geweigert, die Links zu den Artikeln zu entfernen. Man könne nicht beurteilen, ob an den Vorwürfen etwas dran sei.  Dem folgte der EuGH nicht. Wenn eine Person nachweisen könne, dass eine Suchanfrage auf eine Seite mit offensichtlich falschen Angaben führe, müsse die Suchmaschine den entsprechenden Link löschen. Dazu brauche es auch keine richterliche Entscheidung, hiess es. Die Betroffenen müssen lediglich die Beweise vorbringen, die «vernünftigerweise verlangt werden können».
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