Die sieben Managementtodsünden

Desaströse Beispiele der sieben Managementtodsünden

Beispiele für desas­tröse Managementfehler gibt es zuhauf. Meist kommen dabei mehrere der vorgestellten Tod­sünden zum Tragen. Wir haben hier zwei Krisen aus unterschiedlichen, aber exemplarischen Bereichen zusammengestellt:

Untergang der Titanic

Den Untergang des britischen Passagierdampfers «RMS Titanic» im Jahr 1912 vereinigt einige der im Hauptartikel genannten Managementtodsünden und zeigt die verheerenden Folgen auf. So zeugte zunächst einmal die Annahme der Unsinkbarkeit von grosser Überheblichkeit und die daraus mangelnde Vorbereitung in Sachen Rettungsboote und Notfallmaterial führte direkt in die todbringende Katastrophe. Der Untergang ist allerdings auch ein Paradebeispiel für das sogenannte «Mushroom Management». Dieses offenbarte sich besonders, nachdem der Dampfer im Nordatlantik mit einem Eisberg kollidiert war.
Denn nur wenige Mitglieder der Besatzung hatten danach überhaupt davon Kenntnis, dass das Schiff dem Untergang geweiht war. Die Mehrheit wurde vom Kapitän einerseits nicht über den Ernst der Lage informiert. Andererseits versuchte der Schiffsführer, allein zu handeln, ohne die Offiziere in seine Entscheidungsfindung einzubeziehen. Er legte somit auch ein Negativbeispiel in Sachen Mikromanagement an den Tag. Beides führte zu regelrecht chaotischen Zuständen auf dem Dampfer.

Lehman-Pleite

Der Bankrott des Finanzinstituts Lehman Brothers 2008 ist mittlerweile gut dokumentiert und zeigt exemplarisch die dort gemachten Managementtodsünden auf. So kann auch diese Pleite als klassisches Beispiel für «Mushroom Management» verwendet werden. Vor allem der Hauptprotagonist, der frühere CEO Richard Fuld, bediente sich ausgiebig dieses unzulänglichen Führungsstils.
So stieg die Bank immer mehr in äusserst hochriskante Kreditgeschäfte ein, ohne dass die Angestellten, geschweige denn die Öffentlichkeit, über die wahre finanzielle Situation des Geldinstituts informiert wurde. Fuld und sein engster Führungskreis hielten vielmehr viele Infos zurück. Noch schlimmer: Sie belogen regelrecht die Anleger und Behörden. In der Folge gingen Mitarbeiter, Investoren, Behörden und die Öffentlichkeit davon aus, dass das Finanzinstitut Lehman Brothers – wie jedes verantwortungsvolle Bankhaus auch – eine gesunde Mischung aus sicheren und riskan­teren Investitionen getätigt hatte. In Wahrheit war das Portfolio wesentlich riskanter aufgebaut.



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