«Digitalisierungstreiber CFO-Organisation»

In einer von Horváth & Partner 2019 durchgeführten Digital Value-Studie, sehen über 80 % der befragten Führungskräfte durch den digitalen Fortschritt aktuell erhebliche Veränderungen in den bestehenden Geschäftsfeldern und eine zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse. Nicht zuletzt aufgrund dieser Veränderungen bedarf es in allen Organisationsbereichen eines Unternehmens der Bereitschaft, die bestehenden Abläufe, Funktionen und Prozesse zu hinterfragen und hinsichtlich aktueller und zukünftiger Anforderungen zu überprüfen. SAP S/4HANA etabliert sich dabei insbesondere im Finance-Umfeld als absoluter Game-Changer, weswegen SAP dem Organisationsbereich des Chief Financial Officer (CFO) aufgrund der zentralen Stelle zur Ausführung und Steuerung sämtlicher finanzieller Aktivitäten eine entscheidende Rolle im Transformationsprozess des Unternehmens zuschreibt.

Durch die sich verändernden Geschäftsmodelle und Kundenprozesse kommen neue Herausforderungen und Anforderungen auf die Funktionsbereiche in der CFO-Organisation zu, die eine Digitalisierung erforderlich machen. Hierbei können je nach Funktionsbereich unterschiedliche Anforderungen bestehen:

Die mit der digitalen Transformation verbundene Erwartung der CFOs ist eine sehr gute Gelegenheit, – neben einer Senkung der Kosten und Effizienzsteigerung in den einzelnen Bereichen, adäquat auf die Herausforderungen durch geänderte Kunden– und Geschäftsprozesse reagieren zu können.

Um die digitale Transformation nachhaltig und erfolgreich umsetzen zu können, ist neben der Verfügbarkeit des entsprechenden Knowhows eine adäquate IT-Landschaft mit einer modernen Datenbankarchitektur und einem leistungsstarken Enterprise Ressource Planning (ERP) System notwendig. Die SAP sieht hierbei S/4HANA als «digitalen Kern» eines intelligenten ERP-Systems, das die internen und externen Prozesse aller funktionalen Bereiche eines Unternehmens bei der digitalen Transformation unterstützt. Eingebettet in eine umfassende Systemlandschaft mit einer offenen Integrationsplattform (SAP Business Technology Platform) und einer performanten Reporting- und Planungslösung (SAP Analytics Cloud) bildet dieses Konstrukt die perfekte Basis für das anvisierte Ziel: Eine nahtlose und durchgängige End-to-End Abbildung der Prozesse und eine friktionsfreie Integration der Komponenten der Systemlandschaft.

SAP stellt deutliche Kostensenkungspotentiale durch den Einsatz von S/4HANA in Aussicht. In der Praxis bedeutet eine S/4HANA-Implementierung oder Migration für den CFO-Bereich sowie für das gesamte Unternehmen zuerst einmal eine signifikante Investition, abhängig von der Unternehmensgrösse, die sich, wie in aktuellen Projekten festgestellt wurde, erst über einen Zeitraum von mehreren Jahren amortisiert.

Schneller als «harte» Kosteneinsparungen lassen sich mit S/4HANA Effizienzsteigerungen in den kaufmännischen Prozessen rea­lisieren. Bedingt durch die Umstellung des FI/CO-Moduls auf ein Einkreis-System sowie die Einführung des Universal Journal werden im Tagesgeschäft Datenzugriffe in Echtzeit ermöglicht. Dadurch entfallen Abstimmungen zwischen Rechnungswesen und Controlling sowie den verschiedenen Ledgern. Das Controlling hat zudem durch eine buchhalterische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung die Möglichkeit, Sachverhalte schnell bis auf Buchungsbelege nachzuverfolgen. Darüber hinaus werden kurz- bis mittelfristig die rasant steigenden Automatisierungen durch den sukzessiven Einbau von auf künstlicher Intelligenz basierenden Funktionalitäten sowie Prozessstandardisierungen zu schnelleren und qualitativ hochwertigen Arbeitsergebnissen führen. Ein exemplarisches Beispiel dafür ist die massive Beschleunigung von Periodenabschlüssen im Rechnungswesen durch den Einsatz des SAP Advanced Closing Cockpits.

Auch der konsequente Einsatz von Cloud-Lösungen, wie z. B. der SAP Analytics Cloud (SAC) im Bereich Financial Planning and Analytics, führt zu einer deutlichen Effizienzsteigerung, die sich durch Vernetzung von Daten, Echtzeitauswertungen und das schnelle Teilen der Informationen mittelfristig bemerkbar macht.

Auch wenn SAP die Wartung des bisherigen ECC-Systems im Rahmen der ab 2027 zwingend notwendigen «Extended Maintenance» deutlich anheben wird, sollte eine Implementierung von S/4HANA nicht ausschliesslich aus diesem Grund oder dem Gedanken einer kurz- bis mittelfristigen Kostenreduzierung erfolgen. In erster Linie sollte SAP S/4HANA als Baustein in der digitalen Transformation des Unternehmens und damit als Investition in die Zukunft gesehen werden, in der die zielgerichtete Verarbeitung von Daten in durchgängigen End-to-End Prozessen genauso zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen werden, wie das hergestellte und verkaufte Produkt selbst.

Wenn man S/4HANA auf Basis der SAP HANA Datenbank als «digitalen Kern» um innovative Plattformen (z. B. SAP Technology Platform) und analytische Systeme (z. B. SAP Analytics Cloud) ergänzt, ist dies ein sehr leistungsfähiges Gesamtkonzept, das nicht nur die Digitalisierung im CFO-Bereich, sondern auch die digitale Transformation des Unternehmens sichert.

Die Rolle des CFO ändert sich sukzessive, da zunehmend strategische Themen und operative Entscheidungen in digitalen Geschäftsmodellen in seinen Verantwortungsbereich fallen. Um der erweiterten Verantwortung und den Anforderungen neuer Geschäftsmodelle zukünftig gerecht zu werden, braucht der CFO schnell präzise und zuverlässige Informationen. Mit zunehmender Automatisierung der Prozesse im Unternehmen sinkt der Aufwand für den konventionellen «Operations-Teil» deutlich. Zudem bringt S/4HANA umfassende Echtzeitauswertungen («Real-Time Insights») mit sich. Das ermöglicht den notwendigen Handlungsspielraum für den Blick nach vorne, in die Zukunft («Predictive Insights»). So wird zukünftig die Controller-Tätigkeit vermehrt kurzfristige Geschäftsfeldszenarien und Ergebnisprojektionen enthalten:

Dabei wird nicht mehr die Datengenerierung, sondern eine proaktive Handlungsweise, eine schnelle Verfügbarkeit und die abgeleiteten Aktionen daraus entscheidend sein. Zukünftig bedeutet dies für CFOs, dass sie mehr Verständnis für IT-Prozesse und die Funktionsweise neuer Technologien benötigen, um Investitionen, in deren Einsatz vertreten zu können.