Citrix
16.10.2012, 16:42 Uhr
VMware zwei Jahre im Rückstand
Citrix argumentiert stark für seine offene, Open-Source-Cloud, und schiesst kräftig gegen den Konkurrenten VMware. Ist VMware wirklich so schlecht, und wohin geht die Reise?
Die Cloud von heute ist zweigeteilt. So sieht es Kedar Poduri, Director of Product Management (Cloud Platform Group) bei Citrix.In einem sogenannten "Deep Dive" erläuterte Porudi, wie sich Citrix die Cloud-Plattform der Zukunft vorstellt. Auf der einen Seite das Lager der Traditionalisten:Sie arbeiten mit funktional starken HyperVisors wie vSphere/vCenter, nutzen ESX(i)-Cluster und betreiben Load Balancing im SAN. Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit hat auf diesen On-Premise-Clouds, die traditionelle Workloads transportieren, die höchste Priorität. Traditionelle - meist private oder hybride - Business-Clouds bedienen die Bedürfnisse der heutigen Kundschaft. Sie sind jedoch für die Zukunft schlecht gerüstet.
Zukunft: Cloud-Era-Workloads
Die Cloud-Era-Workloads der Zukunft sehen laut Poduri anders aus. Sie härten bereits ihre Applikationen gegen Ausfälle. Eine wichtige Rolle dabei spielen etwa Snapshots von virtuellen Maschinen, Multi-Site-Redundanz und durch Software definierte beziehungsweise gesteuerte Netzwerke. Die für die Cloud optimierte Avantgarde-Datenbank MongoDB, die auf der Zürcher Jazoon ausführlich vorgestellt wurde, arbeitet bereits nach dem Multi-SIte-Konzept. SIe speichert Daten auf verteilten Lokatationen in der Cloud - nach Wunsch auch redundant - ab. Cloud-Sicherheit ist bei MongoDB bereits eingebaut. Citrix' CloudPlatform basiert auf dem Apache CloudStack, ist also hypervisor-agnostisch und Open-Source. Und selbstverständlich ist klar, gegen wen Citrix da unter der Hand so kräftig wettert: Vmware. Aber auch der Marktführer VMware hat von proprietärer Virtualisierungstechnologie Abschied genommen und unterstützt Konkurrenzprodukte: Microsofts Hyper-V, Citrix XenServer und Amazon EC2. Poduris Argumentation läuft also zumindest teilweise ins Leere.
VMware: Zwei Jahre im Rückstand
Und ganz sicher ist VMware für einen eingefleischten Citrix-Fan ein Reizthema, ein rotes Tuch. "Unsere Konkurrenten folgen unserem offenen Ansatz, das ist erfreulich", sagte Prorudi auf Nachfrage von CW. Kunden wollten keinen Vendor Lock-in, und ausserdem benötige nicht jeder Workload den gleichen HyperVisor. Porudi sieht seine Citrix punkto offenes Cloud-Management um mehr als die berühmte Nasenlänge voraus. Es werde VMware etwa zwei Jahre kosten, um in Sachen Offenheit mit Citrix gleich zu ziehen, sagte Poduri zu CW.