Self-Made-Enzyklopädien

Die Online-Enzyklopedia Wikipedia (http://wikipedia.org) gehört zu den jüngsten Erfolgsstories des Internets. In den letzten Jahren ist das Internet-Nachschlagewerk auf über zwei Millionen Artikel angewachsen, die von freiwilligen Nutzern zugefügt und auf dem neuesten Stand gehalten werden. Hinter dem Konzept von Wikipedia steckt ein so genanntes Wiki (Wiki ist das hawaiianische Wort für schnell). Dabei handelt es sich um eine spezielle Art von Content-Management-Software, die dem Benutzer Informationen nicht nur zum Lesen zur Verfügung stellt, sondern ihm auch erlaubt, neue Inhalte zuzufügen und bestehende zu aktualisieren. Weitere typische Merkmale einer gut umgesetzten Wiki-Lösung sind ein gut gepflegtes Inhalts- und Indexverzeichnis, eine Suchfunktion, eine konsequente Querverlinkung von Inhalten sowie ein solides Workflow- und Versionsmanagement für die Verwaltung des Content Lifecycles.

Ein interessanter Aspekt der Wikis ist, dass sie sich als Knowledge-Management-Lösung auch hervorragend für den Eigenbedarf einsetzen lassen. Vor allem in Entwicklerkreisen dürften Wikis zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit Nachschlagewerken oder Dokumentationen wie JavaPedia (http://wiki.java.net), .NET Wiki (http://dotnet.wikis.com) PythonInfo Wiki (http://wiki.python.org/moin) oder HTMLWiki (http://www.htmlwiki.de) gibt es auf der einen Seite immer mehr Wikis, die sich ausschliesslich Programmiererthemen widmen, auf der anderen Seite lassen sich die Self-Made-Enzyklopädien auch zum Festhalten des erlangten Know-hows innerhalb Programmiererteams oder auch für die Erstellung von Manuals oder Help-Systemen von Anwendungen nutzen.

Mittlerweile gibt es kaum mehr eine Web-Plattform, für die nicht eine passable Wiki-Lösung existiert. Die meisten Lösungen sind lizenzkostenfrei verfügbar und werden im Rahmen eines Open-Source-Projektes weiter entwickelt.

Urs Bertschy, Innovative Times Solutions AG, Cham