«Cloud ist nur ein kleiner Teil der Changes»

Wichtigste Learnings

CW: Was waren die wichtigsten Learnings?
Schmidli: Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass der Entscheid für die Cloud von der Geschäftsleitung getragen werden muss. Wenn nur eine Abteilung sich für die Cloud stark macht, ist das Vorhaben zum Scheitern verurteilt respektive entfaltet nicht seine volle Wirkung.
Naheliegenderweise muss der Entscheid rechtlich auf festen Füssen stehen. Themen wie Compliance, Datenschutz und Informationssicherheit sind keine Diskussionspunkte, die offen bleiben dürfen. Alle denkbaren Fragestellungen müssen hier vorgängig geklärt werden.
Bei der Zürcher Kantonalbank hat Remo Schmidli die IT neu positioniert und ­zukunftsgerichtet aufgestellt
Quelle: Samuel Trümpy
Zudem ist der Cloud-Entscheid kein rein technischer. Natürlich muss die IT für die neuen Technologien fit gemacht werden. Aber dafür braucht es auch Personal, Skills und Ressourcen. Die Cloud ist nicht per se effizienter und günstiger. Sie muss Vorteile bieten, Innovation ermöglichen oder sogar fördern, Mehrwert bringen und langfristig dann auch Kosten senken.
Schliesslich mussten wir in dem einen oder anderen Gespräch auch die Euphorie etwas bremsen. Denn der Wechsel in die Cloud klappt nicht mal eben schnell übers Wochenende. Die Migration ist sehr aufwendig und braucht eine klare Roadmap und Zeit. Diesen Weg gehen wir zusammen mit unseren Mitarbeitenden.
CW: Die Cloud ist offenbar ein grosses Thema in der ZKB-IT. Sie geben im Geschäftsbericht an, über 6200 IT-Anpassungen ausgeführt zu haben im Jahr 2021. Worum ging es dabei?
Schmidli: [schmunzelt] Die Cloud ist davon tatsächlich nur ein ganz kleiner Teil. Bei den über 6000 Changes des vergangenen Jahres ging es zum Beispiel um neue Server-Konfigurationen, das Einspielen von Patches bei Produkten von Lieferanten, ein Update der Tablet-Lösung für die Kundenbetreuer oder ein Update der frankly-App, mit dem neue Business-Funktionen eingeführt wurden. Bei letzteren Changes freuen wir uns natürlich, wenn die Kunden die Neuerung schätzen. Bei den Backend-Changes freuen wir uns aber genauso, wenn die Kundinnen und Kunden sie nicht direkt wahrnehmen und die Systeme wie gewohnt weiter nutzen. Denn unsere grösste Herausforderung ist, neben diesen mehr als 6000 Changes, den stabilen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.



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