29.11.2011, 09:45 Uhr
Das halten CIOs von Facebook und iPad
Mobile Endgeräte und soziale Medien durchdringen Unternehmen immer stärker. Das birgt für die IT-Abteilungen Chancen und Risiken zugleich. Wie hochkarätige Schweizer IT-Verantwortliche mit dieser Entwicklung umgehen, diskutierten die Teilnehmer des Computerworld CIO-Roundtable.
Bis zum Jahr 2013 wird sich ein Drittel aller Arbeitsplätze nicht mehr im Unternehmen selbst befinden, so das Ergebnis einer Studie der Marktforscher von IDC. IT-Abteilungen müssen sich also künftig vermehrt darum kümmern, immer neue und vor allem unterschiedliche mobile Endgeräte sicher in das jeweilige Firmennetz einzubinden. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise bewerkstelligt werden, wie die 13 hochkarätigen Teilnehmer des CIO-Roundtable berichteten, zu dem Computerworld und die Sponsoren Dell, Microsoft und Intel Mitte November in Zürich gelanden hatten.
Magnus Rimvall, CIO von KPMG in der Schweiz, setzt beispielsweise auf «Choose Your Own Device». Dies bedeutet, dass Mitarbeitende nur Geräte beziehen und im Berufsalltag einsetzen können, die den Security-Anforderungen der Firma genügen. Es lassen sich also nicht alle auf dem Markt verfügbaren Endgeräte nutzen, dafür soll die Sicherheit sensibler Daten gewährleistet bleiben, für das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG ein besonders wichtiger Punkt.
Um den Anschluss nicht zu verlieren, sieht die Mehrheit der Roundtable-Teilnehmer Web-fähige Applikationen als Schlüssel zum Erfolg und nicht die mobilen Endgeräte an sich. Schliesslich lassen sich via Cloud-Dienste Anwendungen geräteunabhängig zu den Usern bringen. Künftig wird es also für IT-Abteilungen vermehrt um Fragen wie Schnittstellenverwaltung gehen als um Themen wie beispielsweise Hardware-Support. Nächste Seite: Security ganz oben auf der Agenda
Magnus Rimvall, CIO von KPMG in der Schweiz, setzt beispielsweise auf «Choose Your Own Device». Dies bedeutet, dass Mitarbeitende nur Geräte beziehen und im Berufsalltag einsetzen können, die den Security-Anforderungen der Firma genügen. Es lassen sich also nicht alle auf dem Markt verfügbaren Endgeräte nutzen, dafür soll die Sicherheit sensibler Daten gewährleistet bleiben, für das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG ein besonders wichtiger Punkt.
Um den Anschluss nicht zu verlieren, sieht die Mehrheit der Roundtable-Teilnehmer Web-fähige Applikationen als Schlüssel zum Erfolg und nicht die mobilen Endgeräte an sich. Schliesslich lassen sich via Cloud-Dienste Anwendungen geräteunabhängig zu den Usern bringen. Künftig wird es also für IT-Abteilungen vermehrt um Fragen wie Schnittstellenverwaltung gehen als um Themen wie beispielsweise Hardware-Support. Nächste Seite: Security ganz oben auf der Agenda
Security ganz oben auf der Agenda
Generell ist der Security-Aspekt offenbar einer der Hauptpunkte, die Schweizer CIOs im Zusammenhang mit Bring Your Own Device (BYOD) beschäftigen. Dass es hier jedoch Unterschiede zwischen den Branchen gibt, liegt auf der Hand. Während Medienunternehmen oder Bildungseinrichtungen häufig recht offen mit BYOD umgehen, setzt die Industrie oft auf rollenbasierte Modelle, da ihre Mitarbeitenden in der Regel keine homogene Masse bilden. So benötigt etwa ein Vorarbeiter nicht unbedingt ein mobiles Endgerät, um Maschinen zu steuern, während Vertriebspersonal zwingend auf Smartphone und Co. angewiesen ist. Ein wichtiger Aspekt ist jedoch, dass die Fertigungsbranche meist global aufgestellt ist und somit entsprechende Sicherheitsrichtlinien länderübergreifend funktionieren müssen.
Klar ist, dass nach wie vor der Mensch der grösste Unsicherheitsfaktor in der IT ist. Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die Organisation und Informatik der Stadt Zürich (OIZ) setzt laut Direktor Daniel Heinzmann etwa auf Sensibilisierungskampagnen und Anwenderschulungen, um das Sicherheitsbewusstsein bei den Mitarbeitenden zu erhöhen. Nächste Seite: Vorteile durch iPad & Co.
Klar ist, dass nach wie vor der Mensch der grösste Unsicherheitsfaktor in der IT ist. Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die Organisation und Informatik der Stadt Zürich (OIZ) setzt laut Direktor Daniel Heinzmann etwa auf Sensibilisierungskampagnen und Anwenderschulungen, um das Sicherheitsbewusstsein bei den Mitarbeitenden zu erhöhen. Nächste Seite: Vorteile durch iPad & Co.
Vorteile durch iPad & Co.
Trotz aller vorhandenen Security-Bedenken waren sich die Teilnehmer des CIO-Roundtable jedoch einig, dass die Konsumerisierung der IT, der von den Anwendern ausgehende Trend zu mehr Mobiliät und neuen Kommunikationsformen, auch für die Unternehmen gewichtige Vorteile bietet. Mittels sozialer Medien sind die Firmen näher bei den Kunden, die höhere Usability und Mobilität macht die Mitarbeiter produktiver. Zudem ist man als Arbeitgeber umso attraktiver, je mehr Techniken und Produkte aus dem Consumer-Bereich auch im Unternehmen genutzt werden können.
Dies wird zunehmend zum Wettbewerbsvorteil, da die Generation der Digital Natives momentan ihre Berufslaufbahn startet. Und für diese Nachwuchskräfte gehören Facebook und Smartphones zum Alltag. Wenn ein Unternehmen deren Nutzung allerdings nicht zulässt, wollen viele Digital Natives dort gar nicht arbeiten – auch wenn die jeweilige Firma möglicherweise einen Spitzenlohn bezahlt. Ist sich eine Firma dessen jedoch bewusst, kann sie BYOD klar zu ihrem Vorteil bei der Rekrutierung von Top-Nachwuchs nutzen. Nächste Seite: Big Brother und Zeitfresser
Dies wird zunehmend zum Wettbewerbsvorteil, da die Generation der Digital Natives momentan ihre Berufslaufbahn startet. Und für diese Nachwuchskräfte gehören Facebook und Smartphones zum Alltag. Wenn ein Unternehmen deren Nutzung allerdings nicht zulässt, wollen viele Digital Natives dort gar nicht arbeiten – auch wenn die jeweilige Firma möglicherweise einen Spitzenlohn bezahlt. Ist sich eine Firma dessen jedoch bewusst, kann sie BYOD klar zu ihrem Vorteil bei der Rekrutierung von Top-Nachwuchs nutzen. Nächste Seite: Big Brother und Zeitfresser
Big Brother und Zeitfresser
Für Arbeitnehmende ist allerdings bei BYOD nicht alles Gold, was glänzt. Beispielsweise gibt es Unternehmen, in denen Mitarbeitende eine Policy unterschreiben müssen, wenn sie ein Firmenhandy haben möchten. Im Zuge dessen geben sie ihr Einverständnis dafür, dass das Unternehmen jederzeit auf sämtliche Daten auf dem Gerät zugreifen kann. Eine Tatsache, die zweifelsfrei nicht allen schmecken dürfte.
Für viele mag es zwar schick sein, das neuste Smartphone oder den aktuellsten Tablet-Rechner von der Firma spendiert zu bekommen. Durch diese Geräte ist man dann rund um die Uhr erreichbar und kann laufend E-Mails abrufen - auch beim Feierabendbier mit Kollegen. Diese ständige Erreichbarkeit führt aber oft zu Mehrarbeit. Manchmal wird auch stillschweigend erwartet, dass Mitarbeitende ständig erreichbar sind. Manche Firmen verlangen sogar, dass auch im Urlaub E-Mails beantwortet werden, wie einer der Teilnehmer des CIO-Roundtable berichtete. BYOD benötigt also auch Richtlinien, die zeitliche Nutzungsvorgaben beinhalten – andernfalls kommt es häufig zu einem Missverhältnis zwischen Arbeits- und Privatleben. Und mit Burn Out beziehungsweise einer Überlastungsdepression ist letzten Endes niemandem gedient.
Für viele mag es zwar schick sein, das neuste Smartphone oder den aktuellsten Tablet-Rechner von der Firma spendiert zu bekommen. Durch diese Geräte ist man dann rund um die Uhr erreichbar und kann laufend E-Mails abrufen - auch beim Feierabendbier mit Kollegen. Diese ständige Erreichbarkeit führt aber oft zu Mehrarbeit. Manchmal wird auch stillschweigend erwartet, dass Mitarbeitende ständig erreichbar sind. Manche Firmen verlangen sogar, dass auch im Urlaub E-Mails beantwortet werden, wie einer der Teilnehmer des CIO-Roundtable berichtete. BYOD benötigt also auch Richtlinien, die zeitliche Nutzungsvorgaben beinhalten – andernfalls kommt es häufig zu einem Missverhältnis zwischen Arbeits- und Privatleben. Und mit Burn Out beziehungsweise einer Überlastungsdepression ist letzten Endes niemandem gedient.
Harald Schodl