Die Rückverfolgung von Corona-infizierten Personen über eine Contact-Tracing-App soll bald möglich sein. Die beiden ETHs bereiten derzeit die Lancierung einer entsprechenden Anwendung für den 11. Mai vor (
Computerworld berichtete). In einer Stellungnahme hat sich nun auch die Parlamentarische Gruppe digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) für die Einführung einer Covid-19-Tracing-App ausgesprochen. Diese soll Userinnen und User informieren, wenn sie mit einer angesteckten Person längeren, engen Kontakt hatten.
Gemäss Parldigi setzt man in Europa bei solchen Apps grundsätzlich auf zwei Varianten, die unterschiedliche Datenspeicherungs-Modelle verfolgen: Das
Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT) geht dabei von einem zentralen Ansatz aus, bei dem Daten der Begegnungen auf einem zentralen Server gespeichert werden. Beim
Decentralised Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T) steht hingegen ein dezentrales Modell im Vordergrund, bei dem Begegnungen der Kontakte nur auf den Smartphones der Anwender gespeichert sind.
Hierzulande setzt man auf das dezentrale Modell von DP-3T. Bei Parldigi begrüsst man, dass sich der Bund für dieses Modell entschieden hat. Wie es in der Stellungnahme heisst, hat bei DP-3T der Datenschutz hohe Priorität, andererseits sind wesentliche Voraussetzungen der digitalen Nachhaltigkeit erfüllt. Parldigi zufolge ist etwa der Quellcode vollständig transparent einsehbar, zudem steht die gesamte Software unter einer Open Source Lizenz (Mozilla Public License 2).
Im Communiqué bringt Parldigi schliesslich noch vier Kriterien zur Sprache, die aus Sicht des überparteilichen Co-Präsidiums und dem Kernteam für den erfolgreichen Einsatz von DP-3T besonders wichtig sind: