11.06.2015, 11:39 Uhr

Labor für den Hosensack

Das Universitätsspital Lausanne testet derzeit ein Labor im Taschenformat. Die Ergebnisse erscheinen Minuten nach der Analyse auf dem Smartphone.
Die Zeiten, da man tagelang auf eine Blutanalyse eines zentralen Labors warten musste, könnten bald gezählt sein. Denn der ETH-Lausanne-Spin-off Qloudlab testet derzeit ein Gesundheitslabor im Miniaturformat, und zwar an der lokalen Universitätsklinik, dem Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV). Besteht das Labor im Hosenformat die dortigen Zertifizierungs-Tests, könnte es ab nächstem Jahr in Spitälern oder bei Hausärzten landesweit zum Einsatz kommen.
Laut Qloudlab-Gründer Arthur Queval kann das Sceptre genannte portable Labor durch die Austauschbarkeit der Sensoren und Connectoren diverse Körperflüssigkeiten analysieren, wie Blut, Urin und Speichel. Ein weiterer Vorteil: Sceptre ist bereits mit kleinen Mengen zufrieden. «Es braucht 30 mal weniger Blut für einen Test als beim klassischen Labor», berichtet Queval.
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Doch das Beste ist wohl, dass das Mini-Labor die Untersuchungsergebnisse nach wenigen Minuten Analysezeit via Bluetooth an das Smartphone des Anwenders schickt. Danach können die Resultate auf einem speziell gesicherten Server für medizinische Daten gespeichert werden. Dies erlaubt es etwa auch dem Arzt, aus der Ferne auf die Ergebnisse zuzugreifen oder sich eine ganze Testreihe anzusehen.
Die nun durchgeführten Tests werden von medizinischem Personal durchgeführt. Doch laut Queval könnte das Gerät dereinst auch einem gesundheitsbewussten Publikum verkauft werden, das beispielsweise in regelmässigen Abständen Untersuchungen im Bereich Cholesterinspiegel, Herzinfakt-Risikofaktoren oder sonstige Fitness-Indikatoren durchführen wollen.



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