Lückenbüsser
22.10.2025, 14:30 Uhr
Test: MacBook Pro M5 (14 Zoll)
Das neuste MacBook Pro schliesst die Lücke zwischen dem MacBook Air und seinen grossen Brüdern – und mit rekordverdächtigem Tempo.

(Quelle: Apple Inc.)
Das Einsteigermodell des MacBook Pro muss vor allem mit dem MacBook Air verglichen werden. Denn der jüngste Spross ist zwar mit dem brandneuen M5-SoC (System on Chip) ausgerüstet – doch es richtet nicht an jene, die nach der ultimativen Leistung suchen: Diese Gruppe wird auf den M5 «Pro» oder den M5 «Max» warten, deren Erscheinen für den nächsten Frühling kolportiert wird.
Weil hingegen der M5 im MacBook Pro genau derselbe ist, wie im kommenden MacBook Air, bietet er keine zusätzliche Rechenleistung. Die Unterschiede müssen an anderer Stelle gefunden werden.
Anschlüsse
Thunderbolt. Das MacBook Air lebt einen pragmatischen Stil. Neben dem 3,5 Millimeter Audio-Ausgang bietet es auf der linken Seite zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 40 Gbit/Sekunde, als etwa 5 GB. Über diese Anschlüsse wird alles Mögliche adaptiert: Displays, Massenspeicher, Mikrofone … was einem gerade so einfällt.

Drei Thunderbolt-Ports adaptieren alles, was wichtig ist; für besondere Zwecke gesellt sich der SD-Kartenleser sowie HDMI hinzu
Quelle: Apple Inc.
Das MacBook Pro bietet einen dritten Thunderbolt-Anschluss auf der rechten Seite. Das erlaubt mehr Peripherie, aber auch eine elegantere Aufstellung, wenn ein externes Display angeschlossen wird.
Die Geräte können über jeden dieser Thunderbolt-Anschlüsse geladen werden. Zusätzlich gehört ein MagSafe-Kabel zum Lieferumfang: Es hält magnetisch in seiner eigenen Buchse und löst sich gefahrlos mit einem kurzen «Plopp!», wenn jemand darüber stolpert. Ausserdem bleibt damit ein Thunderbolt-Anschluss frei.
SDXC-Kartenleser. Nur das MacBook Pro bietet einen SDXC-Kartenleser für die Fotografen unter uns.
HDMI. Auch der HDMI-Port fehlt beim MacBook Air. Er bietet eine Ausgabe mit 4K bei bis zu 240 Hz – oder in 8K mit bis zu 60 Hz. Zusätzlich wird die VRR (Variable Refresh Rate) unterstützt. Da beide Rechner neben dem internen auch zwei externe Displays mit bis zu 6K bei 60 Hz unterstützen, bleibt also beim MacBook Pro ein Thunderbolt-Anschluss frei, falls das externe Displays über HDMI angeschlossen wird.
Das Display
Doch es ist das interne Display, das den grossen Unterschied macht. Abgesehen davon, dass das MacBook Pro mit 14 Zoll ein wenig mehr Spannweite bietet, verbaut Apple darin auch ein ProMotion-Display, will heissen: mit einer dynamischen Wiederholfrequenz von bis zu 120 Hz. Und damit ändert sich die Darstellung markant, was sich vor allem beim Blättern durch textlastige Dokumente zeigt. Auch moderne Spiele profitieren davon, doch sie sind wohl kaum die primäre Anwendung bei der Zielgruppe.
Der zweite grosse Unterschied kommt mit dem optionalen Nanotextur-Glas, das sich für 150 Franken bestellen lässt. Dadurch verschwinden Spiegelungen nahezu vollständig, während die Farben unverändert neutral und kräftig wirken. Allerdings schlägt sich die Oberfläche auch auf die Brillanz nieder: Fotos und Filme wirken ein wenig matt und entwickeln nicht dieselbe Leuchtkraft.
Und schliesslich darf die maximale Helligkeit nicht unerwähnt bleiben. Das MacBook Air leuchtet mit maximal 500 Nits; das reicht locker für Innenräume, aber draussen dürfte es gerne mehr sein. Das MacBook Pro strahlt hingegen mit 100 Nits und regelt die Helligkeit automatisch auf bis zu 1600 Nits, wenn HDR-Inhalte dargestellt werden sollen.

Satte Farben, hervorragende Kontraste und 120 Hz: Was will man von einem Display mehr erwarten?
Quelle: Apple Inc.
Lautsprecher für den guten Eindruck
Und dann sind da noch die Lautsprecher. Jene im MacBook Air bieten eine tadellose Soundqualität, vor allem wenn man sich die extrem beengten Platzverhältnisse vor Augen hält. Doch im direkten Vergleich fühlt sich das MacBook Pro so an, als hätte man nach der Landung des Flugzeugs endlich den Druckausgleich hinbekommen: Der Ton schallt deutlich kräftiger, voller und mit mehr Bass.

Die Lautsprecher verstecken sich hinter einem filigranen Gitter
Quelle: Apple Inc.
Da es sich nicht gehört, unterwegs der Umgebung die volle Dröhnung zu verpassen, profitieren von den besseren Lautsprechern vor allem die Profis: Musiker, Mediengestalter oder Werber, die dem Kunden die neuesten Werke vorstellen wollen. Die Lautsprecher werden zum Retter, wenn vor Ort beim Kunden kein anständiges Equipment für die Tonausgabe greifbar ist.