Die Webbrowser Edge und Internet Explorer verlieren offenbar User. Einige Firmen sind aber auf Internet Explorer angewiesen. Microsoft möchte, dass sie trotzdem Edge nutzen.
Microsoft verliert offenbar weiter Marktanteile bei Webbrowsern. Der Branchen-Leader heisst schon länger Google Chrome, Mozilla Firefox ist neu die Nummer zwei. Mit einem minimalen Rückstand folgen in der Statistik des Web-Dienstleisters StatCounter die beiden Microsoft-Programme Edge und Internet Explorer. Sie kamen gemeinsam auf einen Anteil von 15,5 Prozent aller Seitenabrufe. StatCounteranalysiert nach eigenen Angaben monatlich rund 15 Milliarden Page Views von über drei Millionen Webseiten.
Während der Privatanwender vielfach die Wahl hat, welchen Browser er zum Surfen nutzt, sind Unternehmensmitarbeiter für Web-basierte Geschäftsanwendungen teils auf kompatible Software angewiesen. Hier gilt Internet Explorer oftmals als Standard. Mit der Lancierung von Edge in Windows 10 musste Microsoft den Spagat wagen, die neue Technologie zu forcieren ohne die bestehenden User zu frustrieren. So wurden standardmässig beide Browser mit dem neuen Betriebssystem ausgeliefert und ihr Zusammenspiel eingeübt. Administratoren konnten bis anhin per Gruppenrichtlinie festlegen, welche Webseiten immer mit Internet Explorer geöffnet werden. Tippte der Anwender eine der URLs in Edge ein, lud der Browser automatisch eine Hinweisseite und öffnete die Page im Internet Explorer.
Nun krebst Microsoft zurück: Die Hinweisseite habe unter den Anwendern hauptsächlich Verwirrung gestiftet, weshalb sie in Zukunft nicht mehr automatisch geladen wird, heisst es im Edge-Blog. Stattdessen wird sofort der kompatible Internet Explorer geladen. Bei welchen Sites die Browser dieses Zusammenspiel üben, können Administratoren via «Enterprise Mode Site List» definieren. Diese Regeln werden sich zentral verwalten und auch an die Clients automatisch verteilen lassen. Genau so kann aber auch der Hinweis auf den Browserwechsel reanimiert werden. Die neuen Enterprise-Funktionen für Browser will Microsoft mit dem «Anniversary Update» für Windows 10 verteilen. Die grosse Patch-Sammlung wird für den Sommer dieses Jahres erwartet.
