14.07.2011, 11:23 Uhr

Microsoft-COO schiesst auf Konkurrenten

Der Chief Operating Officer (COO) von Microsoft, Kevin Turner, hat an einer Partnerkonferenz in Los Angeles diverse Breitseiten gegen die Konkurrenten der Redmonder losgelassen.
Microsoft-COO Kevin Turner ätzt während der Partnerkonferenz WPC mächtig gegen die Konkurrenz.
So zog er unter anderem über Cisco, IBM, Google, Oracle und Apple her und machte keinen Hehl daraus, dass Microsoft es auf die Geschäftsfelder der entsprechenden Unternehmen abgesehen hat. «Ich bin dankbar für diese Konkurrenten», sagt Turner. Denn es sei ein grosser Spass, diese im grossen Stil zu bekämpfen, meint er.
Besonders auf dem Kieker hat Turner dabei Google, und im Speziellen deren Online-Office-Suite Google Docs. «Vor zwei Jahren hiess es noch in den Schlagzeilen, Microsoft sei bald am Ende», berichtet er um gleich hinzuzufügen: «Rate mal, das ist nicht geschehen». Dann behauptet Turner, Google Docs enthalte versteckte Kosten für Firmen, ohne genauer darauf einzugehen, welches diese nun konkret sind.
Dafür stimmt der Micrsoft-Kämpe einen Hymnus auf Office 365 an. «Dieses ist im Vergleich zu Google Apps wie die Xbox 360 zu Pong», vergleicht Turner etwas holprig und ergänzt: «Office 365, meine Damen und Herren, ist nichts als ein Mittel, um Google kräftig in den Hintern zu treten».
Doch auch Cisco hat sein Fett weggekriegt. Beim Netzwerkriesen schiesst Turner gegen deren Telekonferenz-Produkt. Dieses sei nun in Bedrängnis durch das viel günstigere hauseigene Produkt Lync. «Denkt euch all die Jahre, in denen Cisco nun seine Kunden mit völlig überzogenen Margen von 70 oder 80 Prozent ihres Unified-Communication-Produkts melken konnte. Die sind nun definitiv vorbei», meint er.
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Danach nimmt Turner Oracle aufs Korn, indem er rhetorisch fragt: «Wie viele glückliche Oracle-Kunden kennen Sie?» und bekundet anschliessend die Absicht in Sachen Datenbankgeschäft gezielt auf Oracle-Anwender loszugehen. «Derzeit besteht eine riesige Möglichkeit, Oracle-Kunden für uns zu gewinnen», ist Turner überzeugt und argumentiert, dass die Microsoft-Datenbank SQL Server günstiger und sicherer sei als das Oracle-Pendant.
Schliesslich kann es Turner nicht lassen, auch Apple durch den Kakao zu ziehen. So macht sich der Microsoft-COO über die Zwei-Betriebssysteme-Strategie der Jobs-Firma lustig und fragt sich, «wann Apple sein iOS und MacOS nun doch noch zusammenlegt». Klar, dass in den Augen des Microsoft-Manager Windows 8 dem OS-Angebot aus Cupertino überlegen ist. Windows 8 sei ein einziges Betriebssystem, das als Klammer und Brücke diene für mehrere unterschiedliche Geräte, merkt er an.
Seinen Angriff auf Apple schliesst Turner ab, indem er ein Foto eines lateinamerikanischen Apple-Händlers zeigt, der Macs verkauft, auf denen Windows 7 installiert ist. «Da seht ihr was es heisst, ein grossartiges Betreibssystem zu haben», witzelt Turner.



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