IBM 29.01.2014, 01:40 Uhr

neues Notes und Mail in 2015

An der IBM-Hausmesse «Connect» in Orlando ist gelbe Kleidung kaum noch zu sehen. Gelb ist (war) die Farbe der Marke Lotus. Das populäre (Lotus) Notes entwickelt IBM aber weiter.
In gelben Schuhen eröffnete IBMs Craig Hayman die Hausmesse «Connect» – eine Hommage an Lotus-Produkte
IBMs verantwortlicher Manager für die früheren Lotus-Produkte, Craig Hayman, trug während der Eröffnungsrede zur Hausmesse «Connect» gelbe Schuhe. Die Namensschilder der IBM-Mitarbeiter an dem Anlass haben einen gelben Hintergrund. Die in früheren Jahren zahlreich vertretenen Besucher mit gelben Poloshirts und Rucksäcken fehlen diesmal aber. Nach 6000 Teilnehmern im vergangenen Jahr lautet diesmal die offizielle Besucherzahl «über 5000». Dabei sollte das Thema der «Connect», Social Business, eigentlich eher mehr als weniger Teilnehmer anziehen. IBM macht es den früheren Lotus-Entwicklern und –Anwendern allerdings auch nicht leicht, sich an der «Connect» wohl zu fühlen. In der Eröffnungsrede waren die gelben Schuhe zwar ein Signal, über die früheren Lotus-Produkte verloren die Redner aber kaum ein Wort. Die recht verbreitete Notes-Anwendung für E-Mail blieb vollkommen unerwähnt. Stattdessen wurde die «Zukunft der E-Mail» gezeigt. Die gehört für Big Blue in erster Linie der Social-Plattform Connections. Eine «Mail Next» getaufte Webapplikation steht dabei im Mittelpunkt. Aber auch Notes darf in Zukunft E-Mails empfangen und senden, wurden die IBM-Manager nicht müde zu betonen. Der neue Major Release sei für das nächste Jahr geplant, zuvor wird es noch Interim Fixes geben, sagte Scott Souder, Program Director IBM Social Business, an einem Mediengespräch. Domino wird sogar obligatorisch für «Mail Next» – zumindest vorläufig. «Fremdsysteme wie Microsoft Exchange als Backend sind nicht kategorisch ausgeschlossen», ergänzte Jeff Schick, Vice President Social Software bei IBM, auf Nachfrage.  Nächste Seite: Watson sortiert den Posteingang Das «Mail Next» wird nach den Worten von Souder ein weiterer Client für E-Mail von Domino-Servern sein. Allerdings sollen dort nicht nur die elektronische Post, die Aufgaben, die Kalendereinträge und Kontaktdaten landen, sondern auch Inhalte von Social-Plattformen wie Connections. Sortiert werden Kommunikationsströme und zum Beispiel Fachthemen entweder von Hand durch den Benutzer, oder durch Technologie der «Watson»-Plattform. Das System «lernt» dann, wie ein Anwender mit Nachrichten auf bestimmten Kanälen umgeht und automatisiert möglichst viele Abläufe. Die «Watson»-Technologie wird vorerst allerdings nicht Bestandteil von «Mail Next» sein und sich später auch nur in der Cloud hinzubuchen lassen, fügte Schick an.
Die Roadmap von «Mail Next» liesst sich wie folgt: Im Mai startet IBM eine geschlossene Beta, im August folgt eine zweite Beta-Phase mit mehr Kunden. Für Ende Jahr ist dann der Verkaufsstart der Cloud-Version geplant. Die On-Premises-Variante folgt in 2015. Bis anhin kann «Mail Next» nur als Prototyp begutachtet werden. Die Reduktion von Komplexität zumindest am Frontend findet aber bei den Marktbeobachtern guten Anklang: «Heute sind tausende von Geschäftsprozessen in E-Mail abgebildet. Das ist der falsche Weg. Für diese Anwendungen ist Connections besser Lösung», sagt Lynn-Kristin Thorenz, Director Research & Consulting beim Analystenhaus IDC, der Computerworld. Der nächste Schritt sei «Mail Next», das dann die unterschiedlichen Kommunikationskanäle auf einer Oberfläche zusammenfasse. «Durch die Kombination mit analytischen Technologien könnte sich ein Wettbewerbsvorteil für IBM ergeben», ergänzt die Analystin.



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