04.04.2017, 14:41 Uhr

Virtuelle Rauchpetarde fürs Web

Ein US-Programmierer hat eine spezielle Webseite erstellt, die mit Hilfe eines Zufallsgenerators Google-Suchanfragen startet, die gefundenen Webseiten öffnet und so die Datensammler verwirrt.
Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit heutzutage unbeobachtet im Web unterwegs zu sein. Da sammelt Google Infos zu unseren Suchanfragen und der Browser registriert unsere Reisen im Web aufs Genaueste. Natürlich gibt es eine Reihe von Gegenmassnahmen wie die Nutzung von Tor, um die eigene Spur zu verschleiern. Nun gibt es eine weitere Methode, um den Datensammlern ein Schnippchen zu schlagen. Aus Anlass der krzlich beschlossenen Lockerung des Datenschutzgesetzes in den USA, demzufolge ISP den Browserverlauf und die Suchhistorie ihrer Kunden verkaufen dürfen, hat der Programmierer Dan Schultz die Webseite Internet Noise geschrieben.
Die Site funktioniert wie eine Art virtuelle Rauchpetarde. So ruft sie im Browser mehrere Tabs auf und startet in diesen wiederholt per Zufallsgenerator Google-Suchen nach HTML-Seiten. Danach werden die gefundenen Sites geöffnet. Bei unserem Test erschien im Browser so Unterschiedliches wie ein Artikel der Chicago Tribune, der Online-Shop Alibaba mit einer Auswahl an Gartenscheren, ein Fachartikel zur Neurobiologie, eine Ausstellung des Kunstmuseum Bern und das Fruit Valley Resort im thailändischen Phuket. Lässt man das Script ein paar Stunden im Hintergrund laufen, ist somit für reichlich Verwirrung bei den Datensammlern gesorgt und eine Profilerstellung des Users witzlos.



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