Jetzt ist es offiziell 05.09.2016, 14:47 Uhr

Softbank übernimmt ARM

Umgerechnet 31 Milliarden Franken zahlt Softbank für die britischen Halbleiterfirma ARM.
Einer der spannendsten Tech-Deals dieses Jahres ist perfekt: Der britische Chip-Entwickler ARM liegt jetzt in japanischer Hand. Was genau Milliardär Masayoshi Son mit der Firma vorhat, deren Architektur in Smartphones dominiert, ist unterdessen weiter unklar.
Der Chip-Entwickler ARM, dessen Technologie in fast allen weltweit verkauften Smartphones steckt, gehört ab Montag offiziell dem japanischen Konzern Softbank. Die Firma des Milliardärs Masayoshi Son gab den Abschluss des Deals für 24 Milliarden Pfund (knapp 31 Milliarden Franken) bekannt.
ARM aus Grossbritannien entwirft Chip-Architekturen. Darauf werden dann Lizenzen an Hersteller verkaufen - oder an Technologie-Giganten wie Apple und Samsung, die auf dieser Basis eigene Prozessoren entwickeln.
Der 69-jährige Son baute Softbank bereits zu einer Art Technologie-Gemischtwarenladen aus. Zum Konglomerat gehören Mobilfunk-Anbieter, Beteiligungen an Online-Diensten wie Yahoo, aber auch der französische Roboter-Entwickler Aldebaran mit dem menschelnden Modell «Pepper».
Wie genau ARM ins Softbank-Geflecht passen soll, ist auch rund eineinhalb Monate nach Ankündigung der Übernahme noch unklar. Son machte aber unmissverständlich deutlich, dass der aufsehenerregende Milliarden-Deal ihm am Herzen liegt.
Er verschob seinen Ruhestand und nahm dafür in Kauf, dass sein Kronprinz, Ex-Google-Manager Nikesh Arora, Knall auf Fall das Weite suchte. Und er drückte seinen bereits mit über 100 Milliarden Dollar verschuldeten Konzern noch tiefer in die Kreide - knapp ein Drittel des Kaufpreises werde mit Krediten finanziert, hiess es.
Eine mögliche Erklärung wäre die Entwicklung von Chip-Technologien für das «Internet der Dinge» mit Milliarden vernetzten Geräten und dem smarten Zuhause. Prozessoren auf Basis von ARM-Architektur sind besonders stromsparend, was ihnen schon den Stammplatz in Smartphones und Tablets bescherte und auch für die Geräte-Vernetzung von Vorteil ist.



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