18.01.2013, 10:00 Uhr

Weiterbildung oft ohne Erfolgskontrolle

Personalabteilungen steuern die Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter nicht genug. Zudem kontrollieren sie den Erfolg von Schulungsmassnahmen nur unzureichend.
Unternehmen begegnen dem Fachkräftemangel offenbar nicht systematisch. Fortbildungen werden meist von jüngeren Arbeitnehmern beansprucht, eine Erfolgskontrolle findet selten statt. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PricewaterhouseCoopers unter 220 Personalverantwortlichen. Allerdings wissen die HR-Manager um die Notwendigkeit, die Angestellten qualifizieren zu müssen. So sollen bei 80 Prozent die Investitionen in die Weiterbildung steigen. Davon profitieren aber hauptsächlich die jüngeren Mitarbeiter: In 90 Prozent der Unternehmen nutzen Akademiker unter 35 Jahren zumindest häufig Fortbildungen. Nur 28 Prozent der Beschäftigten über 50 Jahre beantragen Schulungen. Damit liegt auch das Potenzial der älteren Belegschaft brach, eigene Erfahrungen an Kollegen weiterzugeben. Personalabteilungen versäumen es laut Umfrage, den Erfolg von Weiterbildungen zu kontrollieren. Bei 70 Prozent wird nach der Schulung um Rückmeldung gebeten, nur 14 Prozent berechnen die Rendite von Fortbildungen.

Qualifikation am Bedarf vorbei

Defizite gibt es augenscheinlich allerdings nicht nur bei der Erfolgskontrolle, sondern auch bei den Weiterbildungsinhalten. So besteht in vielen Betrieben eine Diskrepanz zwischen dem von Personalverantwortlichen wahrgenommenen Qualifizierungsbedarf und den angebotenen Weiterbildungen. Beispielsweise legen vier von fünf Unternehmen auf Teamfähigkeit und andere Soft Skills grossen Wert. Abhilfe schaffen aber lediglich 44 Prozent, indem sie ihre Kollegen in ein Training für soziale Kompetenzen schicken. Priorität bei der Weiterbildung hat die Vermittlung von Fachwissen. Hier engagieren sich 67 Prozent «stark». Gut die Hälfte misst der Qualifikation von Führungskräften eine hohe Bedeutung bei.



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