06.05.2011, 11:40 Uhr

Hilfswerke werfen Apple unmenschliche Arbeitsbedingungen vor

Eine im Auftrag von zwei Schweizer Hilfswerken durchgeführte Studie zeigt, dass beim Apple-Zulieferer Foxconn weiterhin menschenunwürdige Arbeitsbedingungen herrschen.
Der taiwanesische Elektronik-Hersteller Foxconn, der unter anderem einer der wichtigsten Zulieferer für Apple ist, geriet Anfang 2010 in die Schlagzeilen, als eine Reihe von Suiziden unter Angestellten der Firma publik wurde. Die betroffene Fabrik in China wurde mittlerweile geschlossen, die Arbeiten in zwei neue Foxconn-Fabriken in Chinas Landesinnere verlagert. Die beiden Hilfswerke Fastenopfer und «Brot fr alle» haben eine Studie in Auftrag gegeben, welche die aktuellen Arbeitsbedingungen untersuchen sollte. Das Resultat zeigt gemäss den Hilfsorganisationen, dass sich die Bedingungen für die Arbeiter kaum verbessert haben. Löhne unter dem gesetzlichen Minimum, der Zwang, ständig Überstunden leisten zu müssen und mangelnde Arbeitssicherheit im zum Teil gefährlichen Umgang mit Chemikalien werden beanstandet. Ausserdem werden die Hunderttausenden von Arbeitern auf militärische Weise diszipliniert, leiden unter psychologischem Druck und Demütigungen, so die Hilfswerke weiter. Konkret fordern Fastenopfer und Brot für alle daher von Apple, auch in Sachen Produktion und Arbeitsbedingungen eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Dazu soll der US-Konzern den Lieferanten wie Foxconn gerechte Preise bezahlen und ausreichende Lieferfristen setzen, damit die Überstundenproblematik entschärft wird. Die Hilfswerke setzen sich im Rahmen der Kampagne «High Tech No Rights» auch mit dem Aktionstag für faire Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie vom 7. Mai für ihre Anliegen ein.
Harald Schodl



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