03.03.2010, 09:09 Uhr

Jede zehnte Gründung ist eine IT-Firma

ETH und Universität Zürich bilden offenbar auch erfolgreiche Unternehmensgründer aus. Circa 1000 Firmen wurden in den letzten fünfzehn Jahren aus dem Boden gestampft.
Business-Tools-Chefin Imholz beobachtet mehr IT-Gründungen
Die Stadt, der Kanton, die ETH sowie die Universität Zürich etablierten vor 15 Jahren ein Trainingsprogramm für Firmengründer. Mittlerweile werden diese «Business Tools»-Kurse von Studierenden, Absolventen und auch Privatpersonen gut gebucht und münden in erfolgreichen Start-ups, resümierte Business-Tools-Geschäftsführerin Ruth Imholz an einem Medienanlass zum 15-jährigen Jubiläum des Gründerprogramms.
Imholz wusste die positive Bilanz auch mit Zahlen zu belegen: An den Kursen hätten mittlerweile rund 18'000 Personen teilgenommen, circa 1000 Unternehmen seien gegründet worden und nur neun Prozent der Firmen hätten nicht überlebt. «Diese Quote ist sehr tief verglichen mit der Gesamtwirtschaft», sagte Imholz. Gründe für eine Geschäftsaufgabe unter den Business-Tools-Kunden seien zudem häufig nicht finanzielle, sondern persönliche oder soziale. Lediglich eins von drei Unternehmen schliesst wegen des Geldes, die anderen zwei wegen dem Wunsch ihrer Inhaber nach mehr Work-Life-Balance oder der Familienplanung, führte die Geschäftsführerin aus.
Boom bei IT - trotz Krise
Die IT-Branche ist heute das hauptsächliche Betätigungsfeld für Start-ups. Fast 11 Prozent der Firmengründer sehen ihre berufliche Zukunft in der Informatik. Das Gesundheitswesen (7%) und die Dienstleistungen (6%) rangieren ebenfalls hoch in der Gunst der jungen Geschäftsinhaber, das Bauwesen (1%) ist gar nicht mehr gefragt. Dieses Bild hat sich in den letzten fünf Jahren gekehrt: 2005 war die Baubranche Top und die IT Flop.
Einen negativen Einfluss der jüngsten Wirtschaftskrise kann Business-Tools-Präsident Charles Zijderveldt aus dem Fünf-Jahres-Vergleich nicht ablesen. Eher das Gegenteil ist der Fall: «Vor fünf Jahren wurde die Finanzierung von 28 Prozent der Gründer als Hauptproblem genannt, heute nur noch von 23 Prozent», analysierte Zijderveldt die Entwicklung der grössten Hürden für Jungunternehmende. Alle anderen Faktoren wie Businessplan, Marktforschung oder Rekrutierung seien vor fünf Jahren ähnlich beurteilt worden wie heute.
Marc Hamburger, Geschäftsleiter StartZentrum Zürich, führt die mittlerweile geringeren Probleme mit der Finanzierung auf das breitere Angebot zurück. «Heute gibt es viel mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups als vor fünf Jahren», sagte Hamburger und nannte die Business Angels sowie die Zürcher Kantonalbank als potentielle Geldgeber für die Firmengründer.

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