Apple vs. Samsung 08.08.2012, 10:43 Uhr

«Ich habe die Geräte glatt verwechselt»

Wie ähnlich sind sich die Benutzeroberflächen von iPhone und Samsung-Smartphone. Verwechselbar, meint eine Apple-Zeugin und ehemalige Mac-Designerin.
Im laufenden Patentrechtsstreit zwischen Apple und Samsung im kalifornischen San Jose ging es inden letzten Tagen um die vermeintliche Ähnlichkeit der Benutzeroberflächen von Apples iPhone und entsprechenden Smartphones von Samsung.
Interessant war in diesem Zusammenhang die Berufung von Susan Kare in den Apple-Zeugenstand. Die Designerin gilt als Apple-Veteranin, hat sie doch bekannte Icons der grafischen Benutzeroberfläche des ersten Macintosh-Rechners entworfen. So gilt Kare als Urheberin des lachenden Macs, der beim Startvorgang auftauchte, oder der Bombe, die bei einem Systemabsturz erschien.
Kare wurde von Apple angefragt, die Benutzeroberflächen von Apple- und Samsung-Geräten zu vergleichen. Vor Gericht erklärte sie nun, dass sie erstaunt gewesen sei über die Ähnlichkeiten der beiden. Bei einem Samsung-Device sei sie schlicht der Meinung gewesen, es handle sich um ein Gerät von Apple, sagte Kare vor Gericht aus.«Ich war eigentlich davon überzeugt, dass ich in Sachen Grafiken sehr heikel bin», erklärte Kare. «Aber ich habe die eine Oberfläche mit der anderen verwechselt», meinte sie.
Laut eigener Aussage hatte sie ihre Beobachtung beim Test mehrerer Samsung-Geräte gemacht, darunter die Typen Fascinate, Captivate, Droid Charge, Epic 4G, Galaxy S 4G, Galaxy S (i9000), Gem, Indulge, Mesmerize, Galaxy S Showcase (i500) und Vibrant. Sie alle hätten eine Benutzeroberfläche aufgewiesen, die mit der damals aktuellen des iPhone 3G vergleichbar gewesen sei.
Im Anschluss hat Samsung versucht, gegenüber den Jury-Mitgliedern den Eindruck der «Verwechselbarkeit» wieder etwas in den Hintergrund zu verdrängen. Zu diesem Zweck liessen die Anwälte von Samsung ein iPhone und Droid Charge booten. Während beim Apple-Gerät ein schlichter angebissener Apfel zu sehen ist, kam bei Samsungs Smartphone zunächst das Firmenlogo, gefolgt von einem Video und Soundeffekten, worauf schlussendlich der Schriftzug «Droid» erschien. Zudem versuchte Samsung-Anwalt Charles Verhoeven aufzuzeigen, dass einige unterschiedliche Schritte nötig sind, bis beim Samsung-Smartphone der Bildschirm mit den Apps er scheint.



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