09.11.2011, 11:04 Uhr

Aus für mobilen Flash-Player

Adobe Systems wird sein Flash-Player-Plug-in für mobile Browser nicht mehr weiterentwickeln. Man setzt dagegen auf HTML 5.
Flash für mobile Plattformen wird nicht weiter entwickelt
Dem Branchendienst «ZDNet» wurde eine entsprechende Ankündigung zunächst von Insidern vorab zugespielt. Darin heisst es, Adobe werde seinen Schwerpunkt im Mobilbereich künftig darauf legen, dass Flash-Entwickler via Adobe AIR native Apps für alle grossen App Stores erstellen. Der mobile Flash Player werde deswegen nicht mehr an neue Browser, Betriebssystemversionen oder Gerätekonfigurationen angepasst. Allerdings stehe es Lizenznehmern des Quellcodes frei, weiterhin eigene Implementierungen zu pflegen und bereitzustellen. Adobe selbst werde zumindest die aktuellen Android- und Playbook-Konfigurationen weiterhin mit kritischen Bugfixes und Sicherheits-Updates versorgen. Aus einem Email-Briefing an Partner gehe ausserdem hervor, dass Adobe seine Entwicklungsanstrengungen künftig auf mobile Anwendungen, «expressiven Content» auf dem Desktop (im und ausserhalb vom Browser) sowie ganz allgemein HTML 5 fokussieren wolle. Mittlerweile gibt es dazu auch eine offizielle Ankündigung seitens des Herstellers. Der Flash Player ist berüchtigt als Ressourcenfresser (Notebook-Nutzer wissen meist nur zu gut, warum ihr Lüfter zu föhnen beginnt) und wegen ständiger Sicherheits-Updates. Apple-Chef Steve Jobs hatte dies in der Vergangenheit öffentlich massiv kritisiert und sich geweigert, auf iOS-Geräten (iPhone, iPad, iPod touch) eine derart instabile Software zuzulassen. Auch Microsoft verzichtete bei seiner mobilen Plattform-Neuentwicklung Windows Phone auf die Adobe-Software. Unabhängig davon teilte Adobe in einer unter der Überschrift «Adobe bestätigt sein Umsatzziel für das vierte Quartal 2011» getarnten Ankündigung mit, dass das Unternehmen restrukturieren muss und deswegen 750 Vollzeitstellen vor allem in Nordamerika und Europa streicht. Weitere Details seiner strategischen Neuausrichtung will Adobe morgen bei einem Meeting für Finanzanalysten in New York mitteilen - klar scheint zum jetzigen Zeitpunkt zumindest, dass die Autorenwerkzeuge der Creative Suite (ergänzt um Tablet-Apps und Cloud Delivery) sowie die Acrobat-Produktlinie für elektronische Dokumente und Workflows wichtige Standbeine des Unternehmens bleiben sollen.



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