Bitkom-Umfrage 01.11.2023, 07:13 Uhr

Jedes neunte Ransomware-Opfer bezahlt Lösegeld

Die Attacken auf deutsche Unternehmen mit sogenannter Ransomware nehmen zu. Der Schaden ist enorm, 11 Prozent der Betroffenen beugen sich den Lösegeldforderungen, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt.
Ransomware
(Quelle: Zephyr_p/Shutterstock)
Jedes neunte Unternehmen in Deutschland (11 Prozent), das Opfer einer Attacke mit Ransomware wurde, hat daraufhin Lösegeld bezahlt. Vier von zehn Ransomware-Opfern (44 Prozent) berichten zudem, dass ihr Geschäftsbetrieb durch die lahmgelegten Computer und verlorenen Daten beeinträchtigt wurde, im Schnitt für rund drei Tage. Das sind Ergebnisse einer Bitkom-Befragung von 1.002 Unternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland.
„Wer Opfer von Ransomware wird, sollte auf keinen Fall bezahlen“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. „Zum einen stärkt man damit die kriminellen Organisationen, die hinter den Attacken stehen, und macht sich zu einem interessanten Ziel für weitere Angriffe. Zum anderen ist die Schadsoftware häufig so schlecht programmiert, dass sich die Daten selbst nach Zahlung nicht oder nicht vollständig wiederherstellen lassen.“
Insgesamt wurde rund die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland (52 Prozent) binnen eines Jahres mit Ransomware angegriffen, 23 Prozent mit Schaden, 29 Prozent ohne. 6 von 10 (59 Prozent) Ransomware-Opfern haben nach dem Angriff ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Nur 11 Prozent haben sich an eine Strafverfolgungsbehörde gewandt.
Dehmel: „Neben den gängigen IT-Sicherheitsmassnahmen wie aktueller Software oder Schulung der Beschäftigten gibt es ein wirksames Mittel gegen Ransomware-Attacken: Backups. Wer aktuelle Sicherungskopien der Daten hat und auch geübt hat, diese wieder schnell in die Systeme einzuspielen, kann den Schaden deutlich reduzieren.“
Jedes zweite betroffene Unternehmen (49 Prozent) gibt an, die Daten selbst wiederherstellen zu können. 7 Prozent haben auch ohne Zahlungen mithilfe der Täter wieder Zugang zu den Daten bekommen. Und von 1 Prozent wurden Daten durch die Cyberkriminellen veröffentlicht.


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