Office-Dateiformate 06.02.2012, 09:24 Uhr

mehr Vorschläge erwünscht

Die Importfilter für Microsoft-Dokumente in LibreOffice sollen besser werden. Deshalb hat die Arbeitsgruppe «Office Interoperabilität» die Eingabefrist für Projektvorschläge bis Ende Monat verlängert.
Microsoft Office speichert Dokumente seit Version 2007 optional im «Office Open XML»-Format (OOXML). Wer alternative Büro-Software benutzt, hat teils Schwierigkeiten, die Dateien im OOXML-Format zu lesen. Ein Grund ist, dass die Spezifikationen von OOXML für die Entwickler schwierig zu implementieren sind, da sie schlicht sehr umfangreich sind. Microsoft hat bei der Definition von OOXML auf bestmögliche Abwärtskompatibilität zu seinen früheren Dateiformaten Wert gelegt, was in einer Dokumentation mit über 6000 Seiten mündete. Um jedenfalls die gängigsten Definitionen aus den OOXML-Daten auslesen zu können, entwickelt die Arbeitsgruppe «Office Interoperabilität» zurzeit neue Importfilter für LibreOffice und OpenOffice.org. Federführend in dem Projekt sind das Schweizerische Bundesgericht und die Stadtverwaltungen von Freiburg im Breisgau, Jena sowie München. Laut ursprünglicher Planung sollten bis Ende Januar Vorschläge und Projektanträge für die Software-Implementierungen abgeschlossen sein. Nun teilt die Arbeitsgruppe mit, die Frist sei bis Ende Februar verlängert worden und die Projektausschreibungen seien neu sowohl in Deutsch (PDF) als auch in Englisch (PDF) verfügbar. Von beiden Massnahmen verspricht sich Arbeitsgruppen-Sprecher Matthias Stürmer mehr Beteiligung an dem Projekt.

Entwickler-Boom bei LibreOffice

Während sich die «Office Interoperabilität»-Arbeitsgruppe mehr Engagement wünscht, freut sich das LibreOffice-Gremium Document Foundation über grossen Zulauf. Am Rande eines Treffens am Wochenende in Brüssel wurden Detailszur Entwicklergemeinde des freien Office-Pakets veröffentlicht. Zum Beispiel arbeiten aktuell fast 400 Programmierer an der Software, bei der Gründung der Document Foundation im September 2010 waren es nur circa 20 Personen. Fast 70 Prozent der Entwickler sind Freiwillige, von Oracle und Sun stammen nicht einmal 15 Prozent. Weitere 5 Prozent sind Angestellte von Suse. Alle zusammen erzielten im Dezember vergangenen Jahres einen Rekord bei den Bugfixes: Fast 180 Fehler wurden eliminiert – der Durchschnitt lag zuvor bei knapp 90 Bugs pro Monat.



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