Hacker-Angriff auf Sega

Nach Sony und Nintendo wurde nun auch der Videospiel-Traditionshersteller Sega von Hackern angegriffen. Die Attacke erfolgte auf das Pass-System von Sega, in dem Adressen, E-Mail-Daten und Geburtstage gespeichert werden. Von 1,3 Millionen gestohlenen Kundendatensätzen ist die Rede. Angeblich seien «nur» Namen, E-Mail-Adressen und verschlüsselte Passwörter abhanden gekommen und keinerlei Kreditkartendaten. Trotzdem: Das Spielenetzwerk «Sega Pass Online» des japanischen Unternehmens ist derzeit offline, alle Kundenpasswörter wurden zurückgesetzt.  In einer E-Mail entschuldigt sich Sega bei seinen Kunden. Man habe sofort die nötigen Schritte eingeleitet, um die sensiblen Daten zu isolieren. Auch mit den Ermittlungen nach den Drahtziehern der Attacke hätte man bereits begonnen. Alle Passwörter seien zudem zurückgesetzt worden, heisst es. Trotzdem empfiehlt Sega seinen Kunden, anderswo verwendete, identische Kennwörter ebenfalls zu ändern. Dem Unternehmen zufolge seien die Passwörter nicht in Plain Text abgelegt worden. So besteht zumindest die Chance, dass die Hacker aufgrund einer Verschlüsselung nur wenig mit ihrer Beute anfangen können. Auf der nächsten Seite: «Ungewöhnliches Hilfsangebot»

Die in letzter Zeit sehr aktive Hacker-Gruppe Lulz Security hat eine Beteiligung an der Attacke auf Sega bereits abgestritten. Via Twitter wird stattdessen Anteilnahme am jüngsten Angriff bekundet und ein Vergeltungsschlag angekündigt: «Wir wollen euch dabei helfen, die Schuldigen zu zerstören. Wir lieben die Dreamcast, daher werden wir die Datendiebe zur Strecke bringen», so die Drohung der Hacker. In den letzten Tagen wurden weitere bekannte Spielehersteller wie Bioware (Dragon Age), Bethesta (The Elder Scrolls, Fallout 3) oder Epic Games (Gears of War) Opfer von Hackerangriffen. Die Serie scheint derzeit kein Ende zu nehmen.