Fachkräftemangel 08.09.2015, 15:11 Uhr

Nationalrat will mehr Geld für Wiedereinsteiger

Angesichts des Fachkräftemangels soll der Bund während vier Jahren jährlich 50 Millionen Franken in die berufliche Grundbildung investieren. Das fordert der Nationalrat. Der Ständerat muss noch darüber entscheiden.
Der Nationalrat hiess heute eine parlamentarische Initiative für eine «Qualifizierungsoffensive» von Felix Müri (SVP Luzern) stillschweigend gut. Mit dem Geld sollen die Kantone etwa das Nachholen eines Lehrabschlusses, das Erarbeiten von arbeitsmarktorientierten Grundkompetenzen oder den beruflichen Wiedereinstieg unterstützen können. Die Demografie und die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative führten in vielen Bereichen zu noch mehr Bedarf an inländischen Fachkräften, argumentierte Müri. Dabei existiere ein sehr grosses Potenzial in der Bevölkerung.

Kein Geld und keine Zeit

Das grösste Hindernis für die potenziell interessierten Personen sei fehlende Zeit und fehlendes Geld. Darum sollten die Bildungskosten der beruflichen Nachhol- und Weiterbildung finanziert werden, forderte Müri. Auch müsse ein beschränkter Erwerbsersatz möglich sein. Der Bund soll daher verpflichtet werden, jährlich maximal 50 Millionen Franken für die «Qualifizierungsoffensive» an die Kantone zu leiten. Dieser Fonds auf Bundesebene soll laut Müri einen Anreiz bieten, dass die Kantone zusammen mit den Organisationen der Arbeitswelt eine entsprechende Offensive einleiten und durchführen. Müri fordert mit seiner parlamentarischen Initiative zudem eine Informationskampagne. Viele Betroffene und Arbeitgeber wüssten nicht, dass es verschiedene praxistaugliche Angebote gebe, um die beruflichen Grundbildung nachzuholen. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.



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