02.10.2015, 12:59 Uhr

Apple-CEO Cook äussert sich zu Datenschutz und «Back Doors»

Gegenüber dem US-Radiosender NPR (National Public Radio) hat Apple-CEO Tim Cook zu den Datenschutz-Praktiken des Konzerns und zu weiteren Security-Fragen Stellung genommen.
Nur Tage nachdem Apple seine Datenschutz-Seite berarbeitet und erweitert hat, gab CEO Tim Cook dem US-Radiosender NPR ein Interview zu dem Themenkomplex. Auf die Frage von Moderator Robert Siegel, wie Apple auf Regierungsanfragen nach Datenherausgabe reagiere, stellt Cook klar, dass der Konzern seine Produkte mit Datenschutz im Hinterkopf entwickle. Apple wolle, dass der Anwender die Daten kontrolliere und bestimmen könne, wer die Informationen zu Gesicht bekomme. «Unsere heutigen Smartphones enthalten zum Teil hochsensible Daten wie Gespräche und Chats mit unseren Freunden oder Gesundheitsdaten. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass diese Informationen nicht bei Apple gespeichert werden, sondern auf dem Telefon bleiben und dort lokal verschlüsselt werden», erklärt Cook und fügt an, dass nur der Anwender die Kontrolle habe. Danach äussert sich der Apple-Boss zum Konzept der Back Door, dass also auf Wunsch von Behörden wie Geheimdiensten Hintertüren in Hardware-Produkte eingebaut werden, die es diesen erlaubt, auf die Daten zuzugreifen. Er weist darauf hin, dass eine Back Door sehr gut auch von Hackern missbraucht werden könnte. Laut Cook sind mittlerweile sogar Regierungsstellen davon überzeugt, dass die Idee einer Hintertüre schlussendlich nichts bringt und dass Verschlüsselung «in der heutigen Welt ein Muss ist». Schliesslich führt Cook - angesprochen auf Konkurrenten wie Google - aus, dass die Privacy teil der Firmenkultur sei und ein Apple-Kunde kein Produkt. «Wir sammeln nicht viele Daten von unseren Kunden, um sie bis ins Detail auszuleuchten. Wir sind einfach nicht in diesem Geschäft», so Cook. Zwar sammle man Daten zur Kaufgeschichte in iTunes oder im App Store, um den Anwendern weitere Musik und Apps vorschlagen zu können. Man ziehe aber eine Linie, wenn es um den Datenaustausch zwischen den Apps gehe. «Die News-App muss nicht wissen, was für Musik Sie hören», so das Argument des Apple-Chefs. Das vollständig Interview kann hier nachgehrt werden.



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