24.02.2017, 17:09 Uhr

Samsung zieht Konsequenzen aus Korruptionsskandal

Die Samsung-Gruppe bekommt die Auswirkungen des Korruptionsskandals zu spüren. Zwei Spitzenmanager boten ihren Rücktritt an, verschärfte Regeln für Spendenzahlungen treten in Kraft.
Eine Woche nach der Verhaftung des Chefs der Samsung-Gruppe zieht Südkoreas grösster Konzern erste Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal um Präsidentin Park Geun Hye. Der zu dem Konglomerat gehörende Smartphone-Gigant Samsung Electronics verschärft seine Regeln für Spendenzahlungen. Nach Firmenangaben vom Freitag müssen finanzielle Zuwendungen an Dritte nun bereits ab einer Milliarde Won (887'000 Franken) von der höchsten Führungsebene abgesegnet und öffentlich gemacht werden. Bislang lag die Grenze bei 680 Milliarden Won. Offenbar würden die im Dezember in Aussicht gestellten Änderungen nun umgesetzt, sagte Park Ju Gun von der Analysefirma CEO Score. Der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge haben zudem zwei Spitzenmanager der Samsung-Gruppe die Verantwortung für den Bestechungsskandal übernommen und ihren Rücktritt angeboten. Einer von beiden sei Choi Gee Sung, der Stellvertreter und Mentor des inhaftierten Konzernchefs Lee Jae Yong. Dieser war vergangene Woche verhaftet worden. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft zahlte er 43 Milliarden Won (36,6 Millionen Franken) Schmiergeld, um die Zustimmung der Regierung zu einer wichtigen Firmenfusion innerhalb der Gruppe zu bekommen. Das Geld ging an Organisationen einer Freundin von Präsidentin Park, gegen die das Parlament im Dezember ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet hat. Lee, Park und deren Freundin bestreiten ein Fehlverhalten.



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