14.07.2015, 18:00 Uhr

Raiffeisen holt All-Star-Team, um endlich Kernbankensystem abzulösen

Seit Jahren kämpft Raiffeisen mit der Ablösung seiner Eigenentwicklung Dialba. Um das Projekt zu Ende zu bringen, wurde ein Team prominenter Banken-ITler zusammengestellt.
Noch immer versucht die Raiffeisenbank, Dialba abzulösen. Das System wird von den rund 300 Bankfilialen genutzt, ist aber bereits vor Jahren in Delphi und Powerflex geschrieben worden und entsprechend veraltet. Ein Versuch der Neuausrichtung mit IBM scheiterte grandios, eine Kooperation mit Vontobel wird 2017 enden. Wie Lukas Hässig von insideparadeplatz berichtet, will Raiffeisen bis dahin eine Lösung gefunden haben. Die neue Applikation soll den Namen «Rainbow» tragen und rund 300 Millionen Franken kosten. Um das Kernbankensystem abzulösen, hat Patrik Gisel, der ab 1. Oktober Raiffeisen-Chef sein wird, ein ICT-Allstar-Team um sich geschart. Die Verpflichtung von Rolf Olmesdahl als neuen IT-Chef machte Raiffeisen im Mai ffentlich. Seither haben mit Hansbeat Loacker und Franco Renda ehemalige prominente Weggefährten ebenfalls zu Raiffeisen gewechselt. Das Team komplettieren Robert Schleich, Ex-IT-Chef von Julius Bär und Urs Halter, IT-Chef der St. Galler Kantonalbank. Dieser wird am 1. September zur Bank wechseln, bestätigt Raiffeisen-Sprecher Franz Würth auf Anfrage der Computerworld die Angaben von «insideparadeplatz». Die 300 Millionen Franken für «Rainbow» seien aber eine Fantasiezahl, sagt Würth. Auch soll es keine Kündigungen aufgrund der neuen Leute gegeben haben, wie im Artikel behauptet wird, Allerdings sei es richtig, dass es zu organisatorischen Anpassungen gekommen ist. Mit der Ablösung von Dialba ist nebst der Raiffeisen-IT auch die Arizon Sourcing AG beschäftigt, ein Gemeinschaftsunternehmen von Raiffeisen und Avaloq. Letzten Monat wurde bekannt, dass rund 80 Service-Mitarbeiter der Raiffeisen-Tochter Notenstein zu Arizon wechseln werden. Es tut sich also einiges in der Raiffeisen-IT. Doch das muss auch so sein, 2017 ist nicht mehr Fern und bisher setzt nur die Raiffeisen-Zentrale in St. Gallen mit Avaloq auf ein System, das noch zeitgemäss ist. 



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