21.10.2013, 13:10 Uhr

Mobile Business in KMU kaum verbreitet

Die im Alltag allgegenwärtigen Mobilität ist im Geschäft von Schweizer Betrieben noch nicht angekommen. Gründe sind fehlende Einsatzszenarien und Business-Anwendungen.
Schweizer KMU sind noch keine Mobile Businesses. Die geschäftliche Nutzung von mobilen Geräten wie Smartphones von Tablets in den Betrieben mit bis zu 250 Angestellten beschränkt sich auf Büro-Informationen. Dagegen werden Geschäftsdaten selten unterwegs genutzt. Das sind Ergebnisse der «Business Software Studie», für die die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW rund 1000 Telefoninterviews geführt hat. Unter Leitung von Professor Uwe Leimstoll und Michael Quade ermittelten die Forscher, dass mobile Arbeiten überhaupt nur in 37 Prozent der Kleinstunternehmen (1 bis 10 Angestellte) und in 26 Prozent der grossen KMUs (10 bis 250 Mitarbeiter) anfallen. Die Nutzung von Mobilgeräten ist entsprechend gering. Über alle Unternehmen hinweg noch am weitesten verbreitet sind mobile Anwendungen in Marketing und Vertrieb, Kundenservice und Wartung sowie Auftrags- und Projektabwicklung. Auch hier überschreitet die Anzahl der Nennungen die 30-Prozent-Marke kaum.
Die Smartphones der Angestellten werden hauptsächlich als mobile Adressbücher verwendet. Circa 75 Prozent nutzen oder erfassen Kontaktinformationen von Partnern oder Kunden unterwegs. Auf fast jedem zweiten Mobilgerät sind zudem geschäftliche Office-Dokumente vorhanden. Jedoch erfasst nicht einmal jeder zehnte Mitarbeiter die Informationen mit dem Telefon oder Tablet.

Produktivitätsschub erwartet

Laut Umfrage sind sich die leitenden Angestellten weitestgehend einig, dass der betriebliche Einsatz von Smartphones und Tablets die Arbeit verändern sowie vereinfachen kann. Etwa 65 Prozent glauben an mehr Flexibilität und bessere Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter als wichtigstes Plus. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) sehen eine Erhöhung der Produktivität der Angestellten. Zudem sagen jeweils 40 Prozent aus, dass dank der Mobilgeräte weniger Daten auf Papier erfasst werden. Ein gleich grosser Anteil rechnet damit, dass der Einsatz von Smartphones und Tablets es erlaubt, komplette Geschäftsprozesse neu zu gestalten. Ein Hindernis auf dem Weg zum mobilen Geschäft sind laut Umfrage die Software-Hersteller: Für viele kommerzielle Software-Produkte im KMU-Bereich, gibt es weder Apps noch eine andere mobile Zugriffsmöglichkeiten. Die Nachfrage ist allerdings durchaus vorhanden: 83 Prozent haben 2012 in mobile Geräte investiert. In den Jahren 2013 und 2014 wollen 86 Prozent Geld für Laptops, Smartphones sowie Tablets ausgeben.



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