04.04.2012, 10:46 Uhr

Mit Robotern Beton verschalen

Die ETH-Architekturprofessoren Fabio Gramazio und Matthias Kohler haben den ersten Holcim-Innovationspreis gewonnen. Sie werden für ihre neuartige Technologie der Betonverschalung geehrt.
Mit Roboterhilfe zu speziellen Betonformen
Fabio Gramazio und Matthias Kohler, Professoren der ETH Zürich für Architektur und Digitale Fabrikation (DFAB), haben den erstmals vergebenen Holcim Innovationspreis im Wert von 200'000 Dollar gewonnen. Der Preis zeichnet Architekturprojekte aus, die auf Materialinnovation und Bautechnologie fokussieren. Fabio Gramazio und Matthias Kohler befassen sich mit neuen Strategien für eine zeitgemässe Architekturproduktion.

Ein Schwerpunkt ihrer Forschung betrifft die Wechselwirkung zwischen architektonischem Entwurf und neuen digitalen Fabrikationstechniken. Zusammen mit Silvan Oesterle und Axel Vansteenkiste haben sie ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Freiform-Betonstrukturen als Unikate herstellen lassen. Basis dafür sind digital produzierte Wachsverschalungen. Mithilfe von Robotern wird eine Gussform aus Sand hergestellt und damit ein Wachsnegativ produziert.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schalungen für komplexe Formen, die nur einmal verwendet werden, sparen die Preisträger mit wiederverwertbarem Sand und Wachs sowohl Energie als auch Material. Juryvorstand Harry Gugger, Professor für Architektur an der EPFL lobt das Projekt als besonders innovativ: «Mit diesem Verfahren können komplizierte Formen hergestellt werden, die hinsichtlich Energiebedarf und Komfort optimiert sind und mit minimalen Materialverbrauch auskommen, da die Gussformen rezyklierbar sind.» Weitere Informationen zur Bauweise mit Roboterhilfe gibt es auf der Webseite der Holcim-Awards.



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