Kanton Tessin 07.07.2015, 11:42 Uhr

E-Health-Projekt zertifiziert

Der Kanton Tessin betreibt zusammen mit der Post eine E-Health-Lösung für Behandelnde und Patienten in der Onkologie. Der Pilot ist jüngst evaluiert und für gut befunden worden.
Die Schweizerische Post kann im E-Health einen weiteren Erfolg verbuchen. Der Pilot im Kanton Tessin ist evaluiert und für gut befunden worden. Laut Mitteilung des Koordinierungsorgans eHealth Suisse wurde die Umsetzung des Tessiner Projekts mit dem Label «überregional» abgeschlossen. Wie die Prüfer von der Berner Fachhochschule in dem Abschlussbericht schreiben, ist das Label weiter die höchste Auszeichnung, die ein Pilot erreichen kann. Für das eHealth-Suisse-Label «national» fehlt die Möglichkeit zum Datenaustausch über Landesgrenzen hinweg und eine schweizweite Rechtsgrundlage. Die Vorläufer des Projekts «reTIsan» wurden schon 1999 vom Gesundheitsdepartement des Kantons Tessin lanciert. Der Pilot beschränkt sich auf die Kommunikation entlang des Behandlungspfades in der Onkologie. Behandelnde von Krebspatienten tauschen mithilfe eines elektronischen Patientendossiers die Gesundheitsdaten untereinander aus. Zunächst konnten nur Gesundheitsfachpersonen auf die Dokumente zugreifen. In einer zweiten Phase wurde auch den Patienten über ein verschlüsseltes Portal der Zugriff auf ihre Daten gewährt. Als architektonische und technische Basis dient das Genfer «e-toile»-Projekt. Dort wie im Tessin kommt die Plattform MDES (Medical Data Exchange Solution) von Cisco/Tiani Spirit – betrieben durch die Post – zum Einsatz. Weitere Analogien zum Genfer Projekt sind eine Versichertenkarte mit Zertifikat (X.509) für den sicheren Zugang zu den Patientendaten und eine HPC (Health Professional Card) für medizinische Dienstleister. Wie es in dem Evaluationsbericht heisst, soll in einem nächsten Schritt entschieden werden, ob und wie das Pilotprojekt in einen laufenden Betrieb überführt werden kann.



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