07.02.2014, 15:13 Uhr

Huawei Schweiz noch nicht ausser Gefahr

Huawei Schweiz beschäftigt keine illegalen Mitarbeiter. Zu diesem Schluss kam die zuständige Staatsanwaltschaft. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit hat daneben aber eine eigene Untersuchung zum Thema Arbeitsbedingungen gestartet. Diese läuft noch.
Obwohl Huawei-Chef Felix Kamer die Staatsanwaltschaft nicht mehr fürchten muss, ist sein Unternehmen nach wie vor Gegenstand einer Untersuchung
Hervorragende Nachrichten für Huawei Schweiz am vergangenen Mittwoch: Die Staatsanwaltschaft stellte ihre Untersuchung ein, Huawei konnte nicht nachgewiesen werden, illegale Arbeiter beschäftigt zu haben. Chinesische Mitarbeiter von Huawei, die zwischenzeitlich des Landes verwiesen wurden, dürfen wieder in die Schweiz reisen. Für Huawei ein immens wichtiger Entscheid, htte die Staatsanwaltschaft illegale Arbeitsverhltnisse vorgefunden, wäre dies wohl das Ende des Telekomausrüsters in der Schweiz gewesen. Huawei-Chef Felix Kamer konnte also die Korken knallen lassen. Ob er dies getan hat, ist nicht überliefert. Falls nicht, sollte er damit noch zuwarten. Denn noch ist Huawei Schweiz nicht ganz aus dem Kritiksumpf, der sie letztes Frühjahr überflutete, hinausgekrochen.

Zu lange Arbeitszeiten?

Nebst der Staatsanwaltschaft untersuchte auch das Amt für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Zürich (AWA) den Technologiekonzern. Das AWA erhielt im Frhjahr 2012 einen Brief eines Huawei-Mitarbeiters, in dem die Anstellungsbedingungen bemängelt wurden. Bei der dadurch nötig gewordenen Inspektion fand das AWA zwar wie die Staatsanwaltschaft keinen Grund, an illegal angestellte Mitarbeiter zu glauben. Doch das AWA war auch dort, um die Arbeitsbedingungen zu überprüfen. Im Brief des Huawei-Mitarbeiters stand unter anderem, dass die Angestellten zu lange Arbeitszeiten hätten. Diesen Vorwurf untersucht das AWA unabhängig vom Urteil der Staatsanwaltschaft. Auf die Frage der Computerworld, warum dies so lange dauert, hatte das AWA keine Antwort. «Dies ist eine langwierige Geschichte, in der viele Vertragsprüfungen gemacht werden müssen. Vielleicht fehlen Dokumente», wurde gemutmasst. Die verlangten Dokumente hat Huawei laut eigener Aussage bereits im Sommer gesendet. «Wir fragen uns allerdings, ob Untersuchung das richtige Wort ist», sagte eine Sprecherin. Das AWA hat aufgrund der laufenden Untersuchung Schweigepflicht, wann ein Ergebnis feststeht, ist nicht bekannt.



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