15.02.2017, 17:52 Uhr

Credit Suisse überwacht Mitarbeiter mit NSA-Methoden

Die Credit Suisse will mit Software gegen verhaltensauffällige Banker in den eigenen Reihen vorgehen, schreibt die «Handelszeitung». Dafür arbeitet man mit einem Unternehmen zusammen, das auch die NSA beliefert.
Die Credit Suisse will mit Software gegen verhaltensauffällige Banker in den eigenen Reihen vorgehen, schreibt die Handelszeitung in ihrer neusten Ausgabe. Dazu hat die Grossbank ein Joint Venture namens Signac gegründet, zusammen mit dem Big-Data-Spezialisten Palantir. Zunächst hat die Credit Suisse die Compliance-Software auf ihre 1000 Händler angesetzt. Neu nutzt die Grossbank das Big-Data-Tool bei Kundenberatern. «Nachdem wir in einem ersten Schritt die Handelsrisiken adressiert haben, wollen wir Signac nun auch in der Vermögensverwaltung ausrollen», sagt Lara Warner, Compliance- und Regulierungs-Chefin der Credit Suisse. Weiter soll das Joint Venture zum Geschäft werden. «Ab Ende Jahr wollen wir Signac auch für Drittkunden öffnen und weitere Banken als Kunden für die Software gewinnen», sagt Warner. Gerade kleinere Banken seien prädestiniert für technische Lösungen, da der Compliance-Aufwand ihre personellen Kapazitäten übersteige. Im Fokus von Signac stünden auffällige Verhaltensweisen, so Oberaufseherin Warner. «Signac soll der Compliance helfen, allfälliges internes Fehlverhalten zu finden.» Signac analysiert Datenquellen, vom Gebäudezugang bis zum Bankkonto. Das Ziel müsse es sein, internes Fehlverhalten weitestgehend zu verunmöglichen. «Damit schätzt der Regulator unser Geschäft als weniger riskant ein.» Palantir Technologies ist ein privat geführter US-amerikanischer Anbieter von Software und Dienstleistungen, der sich auf die Analyse grosser Datenmengen spezialisiert. Zu den Kunden gehören Hedgefunds, Banken und Finanzdienstleistern, aber auch Behörden wie NSA, FBI oder Nachrichtendienste des US-Militärs.



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