27.07.2012, 10:15 Uhr

CH-Start-Ups im Fokus ? Serranetga

Serranetga ist der Shooting-Star im digitalen Werbemarkt der Schweiz: spektakuläre Kampagnen und Trendsetting sorgen dafür, dass die alteingesessene Konkurrenz das Fürchten gelernt hat. Grund für den Erfolg: Die Mitarbeiter.
Remo Prinz mischt mit seiner Firma «Serranetga» den digitalen Werbemarkt auf.
Für Remo Prinz war der Weg in den Werbemarkt quasi seit Geburt vorgezeichnet: sein Vater war Grafiker. Dass es den Sohn via Publizistikstudium, das er mit einem Job bei einer Dialog-Marketing-Agentur abverdiente, in die gleiche Branche zog, konnte daher erwartet werden. Dass er dort aber dermassen erfolgreich sein würde, war nicht voraussehbar.  Nach einem Karrierestart bei Swisscom arbeitete er für den  Web-TV-Dienst Zattoo, wo er beim weltweit ersten Anbieter für das verbreiten von Live-Fernsehen übers Internet landete. Lange hielt er es dort aber nicht dort aus, nach nur einem Jahr beschlossen Prinz und seine Zattoo-Kollegen Raphael Oppenheim und Martin Widmer, eine eigene Agentur zu eröffnen. «Durch unsere Arbeit haben wir gemerkt, dass die Digitalisierung vielen Unternehmen Sorgen bereitet. Das sahen wir als unsere Chance. Und wir wussten: Der Markt ist so dynamisch – wenn wir gut sind, lässt sich etwas aufbauen», sagt Prinz.

Der Name «Serranetga»

Doch bevor etwas aufgebaut werden konnte, musste ein Name gefunden werden. Man einigte sich auf Serranetga, was aus dem Rätoromanischen kommt und Reissverschluss bedeutet. «Der Name soll als Metapher für gelungene Werbung stehen», sagt Prinz. Ein fliessendes Ineinandergreifen zwischen Medium und Werbebotschaft. Auch über den Zweck des Unternehmens waren sich die Gründer schnell einig: «Serranetga ist eine Digitalagentur, welche die ganze Wertschöpfung Inhouse anbieten kann. Dies ist gleichzeitig unser USP, denn das gibt es sonst unter einem Brand nirgends in der Schweiz», sagt Prinz. Sein Unternehmen bietet von der Kreation einer Idee bis hin zum Media-Einkauf und zur Media-Auslieferung mittels Adserver alles an. . «Weil Online-Werbung sehr technologiegetrieben ist, braucht es spezifisches Know-how, sagt Prinz.» Lesen Sie auf der nächsten Seite: Dank Facebook zum Durchbruch

Dank Facebook zum Durchbruch

Dieses Know-how konnte scheinbar gut verkauft werden, bereits im ersten Jahr gewann man mit Facebook einen Traumpartner. Als erstes Unternehmen im deutschsprachigen Raum war es für Serranetga möglich, direkt auf Facebook Werbung zu buchen und schalten. Von da an gab es kein Zurück mehr, das Unternehmen zählt mittlerweile 30 Mitarbeiter, alleine neun wurden in diesem Jahr eingestellt. Wir haben eine gute Grösse. Doch das heisst nicht, dass wir nicht weiterhin auf der Suche sind,» sagt Prinz zu möglichen weiteren Expansionsplänen. Denn nebst dem Setzen von Trends – momentan macht Serranetga mit Real Time Bidding auf sich aufmerksam, bei dem Werbetreibende bei der Auslieferung von Online-Werbemitteln automatisiert und in Echtzeit auf Werbeplätzebeziehungsweise Ad Impressions im Internet bieten können – ist die Rekrutierung von fähigen Mitarbeitern ein Hauptziel Serranetgas. Prinz nennt das den «Run of Talents». «In der Schweiz fehlt es vielfach an Talenten. Der Markt entwickelt sich so schnell, dass es für die Jobprofile, die wir suchen, gar keine Ausbildungen gibt. Unser Ziel ist darum, immer die bestmöglichen Leute ins Boot zu holen. Das ist uns bisher sehr gut gelungen und ist ein Hauptgrund für unseren Erfolg.» 

Innovationen im Vierteljahrestakt

Talent alleine garantiert aber noch keinen Erfolg und keine Kunden wie Swisscom oder TCS, die neuerdings durch Serranetga werben lassen. Um diesen Unternehmen etwas für ihr Geld zu bieten, hat sich Jungunternehmer Prinz ehrgeizige Ziele gesteckt: Jedes Quartal muss eine Innovation kommen». Darum wird auch Real-Time-Bidding, Darum wird auch Punkto Real-Time-Bidding, obwohl in der Schweiz noch gar nicht erst richtig angekommen, bereits wieder weitergedacht: «Die nächste Innovation werden Crawler sein, die Seiten nach Keywords absuchen. Wir definieren die Keywords, die für Werbetreibende Sinn machen und wenn es kontextuell passt, wird ein Display-Werbemittel (Banner) eingeblendet. Diese kontextuellen Werbeplätze kann Serranetga wiederum über Real-Time-Bidding einbuchen.»  Bisher lag Prinz mit seinem eingeschlagenen Weg immer richtig. Und irgendwie klingt es nicht so, als sollte sich dies bald ändern.



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